Wie erwartet hat Apple seine iPad-Reihe um ein kleineres Tablet erweitert. Auf einer hat der Konzern das iPad Mini vorgestellt, dessen Bildschirm eine Diagonale von 7,9 Zoll (etwas mehr als 20 cm) aufweist. Das iPad Mini arbeitet mit dem A5-Prozessor und einer Dual-Core-CPU. Dieser kommt bereits zum iPad 2 zum Einsatz, die aktuelle Version, das "neue iPad" setzt auf den A6-Prozessor, der neben einer Dual-Core-CPU auch eine Quad-Core-Grafik bietet. Der neue CEO Tim Cook bricht damit auch offiziell mit seinem Vorgänger Steve Jobs, der diesen Formfaktor als "Dead on Arrival", also tot bei Ankunft bezeichnet hatte.
Das Tablet zeigt die Inhalte auf einem IPS-Display an, die maximale Auflösung liegt bei 1024 x 768 Pixeln - und ist damit weit vom Retina-Display des aktuellen iPads entfernt. Zum Vergleich: Das aktuelle "große" iPad bietet 264 Pixel pro Inch, das iPad Mini schafft gerade einmal 163 Pixel pro Inch.
3 verschiedene Ausführungen
Wie bei Apple üblich gibt es das Gerät in drei Ausführungen - diese unterscheiden sich in Preis und Speicherplatz (16 GByte, 32 GByte und 64 GByte). Jedes iPad Mini verfügt über WLAN nach 802.11a/b/g/n und funkt im 2,4-GHz- und 5-GHz-Band. Dazu gibt es eine Variante, die auch im Mobilfunknetz arbeitet. Diese funkt in Deutschland in den GSM- und EDGE-Netzwerken, ebenso mit UMTS und HSPA+. Telekom-Nutzer können sich außerdem über LTE freuen - wie auch beim iPhone 5 bleiben Nutzer von Vodafone oder O2 außen vor.
Wie beim iPhone 5 setzt Apple auch beim iPad Mini auf den neuen Lightning-Anschluss. Wie wir bereits beim Smartphone beschrieben haben, verdient Apple ordentlich an den Adaptern zum bisherigen Dock-Anschluss, zudem gibt es für Lightning noch keinen HDMI-Adapter. Dafür unterstützt auch das iPad Mini die Airplay-Funktion von Apple, kann Filme also per WLAN auf ein kompatibles Fernsehgerät ausgeben. Der fest integrierte Akku liefert laut Apple bis zu 10 Stunden Energie.
iOS 6, Preis und Verfügbarkeit
Beim Betriebssystem ändert sich wenig. Apple nutzt iOS 6, das auch beim iPhone 5 und dem neuen iPad zum Einsatz kommt. Zu den integrierten Funktionen gehört unter anderem der digitale Assistent Siri, iBooks oder die iCloud. Auch die neue Karten-App ist (samt aller Fehler) mit an Bord, ebenso wie der Video-Chat Facetime. Dieser kann auf die beiden Kameras zugreifen. Auf der Vorderseite steht hierfür eine Kamera mit 1,2 Megapixeln zur Verfügung, auf der Rückseite verfügt die Kamera über 5 Megapixel.
Das iPad Mini kann ab dem 26. Oktober vorbestellt werden, offiziell ist es ab dem 2. November erhältlich. Die Variante mit WLAN und Mobilfunk folgt laut Apple später im November. Das Tablet kostet ab 329 Euro und ist damit deutlich teurer als etwa der Kindle Fire oder das Google Nexus 7. Das iPad Mini gibt es in Schwarz und Weiß.
Experten-Einschätzung
Kann sich Apple mit diesem neuen Tablet nun die Vormacht im 7-Zoll-Segment sichern? Nikolaus Mohr, Experte für Telekommunikation und Unterhaltungselektronik bei Accenture ist sich da nicht so sicher: „Der entscheidende Punkt ist: Samsung, Amazon und Google sind schon mit kleineren Geräten erfolgreich in die Lücke zwischen Smartphones und Tablets vorgestoßen. Ein Hersteller wie Apple, der stark vom Verkauf seiner Geräte lebt, kann es sich nicht leisten, ein mögliches neues Marktsegment zu ignorieren. Auch wenn man vorher nur schwer sagen kann, ob und wie die Kunden neue Geräte nutzen: Hersteller, die nur auf Bekanntes setzen, werden mittel- bis langfristig vom Markt überholt, das zeigt die Innovationsforschung.“
Neues MacBook Pro mit 13 Zoll Retina-Bildschirm
Neben dem neuen iPad Mini gibt es noch mehr Zuwachs zur Apple-Produktreihe. Das MacBook Pro mit Retina-Display ist künftig auch in einer Variante mit 13-Zoll-großem Bildschirm erhältlich. Die Auflösung liegt auch hier bei guten 2560 x 1600 Pixel. Es fehlt zwar ein optisches Laufwerk, dafür bietet das Notebook drei Anschlüsse auf Basis von Thunderbolt und zweimal USB 3.0.
Im Inneren arbeitet wahlweise ein Prozessor mit Core i5 oder Core i7, getaktet ist das Notebook wahlweise mit 2,5 oder 2,9 GHz. Apple integriert zusätzlich acht GByte Arbeitsspeicher. Daten speichert das Notebook auf einem bis zu 768 GByte großen Flash-Speicher. Abstriche muss man allerdings bei der Grafik machen, hier setzt Apple auf den Intel HD Graphics 4000 Chip, der deutlich weniger Leistung bietet als etwa der Nvidia-Chipsatz im 15-Zoll-Notebook.
Der integrierte Akku bietet 74 Wattstunden, laut Apple sind damit bis zu sieben Stunden drahtloses Surfen und bis zu 30 Tage Standby möglich. Das neue Notebook startet preislich bei 1749 Euro, in der stärksten Ausführung verlangt Apple 3249 Euro. Das neue MacBook Pro kann bereits bestellt werden.