Noch ist sie freiwillig, doch in den kommenden Tagen soll die Chronik bei allen Facebook-Nutzern freigeschaltet werden. Ob sie das wollen oder nicht. Die Facebook Chronik macht es jedem Nutzer einfach, schnell an ältere Beiträge zu gelangen. Das hat aber auch einen Nachteil: Denn durch die Chronik können auch andere leichter auf diese Inhalte zugreifen.
Die Privatsphäre schützen
Warum bemängeln viele, dass die Facebook-Chronik die Privatsphäre von Facebook-Nutzern bedroht? Das liegt unter anderem daran, weil man mit der Chronik-Funktion sehr schnell zu älteren Einträgen und Kommentaren anderer Nutzer gelangen kann. In der klassischen Darstellung musste man sich lange und mühsam durchklicken, um zu einem zwei Jahre alten Profileintrag zu kommen. Mit der Chronik klickt man in der Zeitleiste rechts im Bild auf das entsprechende Jahr und kommt so schnell zu alten Einträgen.
Momentan werden Profile nicht von einem auf den anderen Moment umgeschaltet. Wenn man zum Beispiel am 14. Februar vom klassischen Profil zur Chronik gewechselt hat, gibt Facebook einem Zeit bis zum 21. Februar. Erst dann wird das Profil als Chronik veröffentlicht. Man muss also darauf achten, bis dahin alle notwendigen Einstellungen vorzunehmen.
Christian Remse von unserer Schwesterpublikation Macwelt gibt vier Tipps, wie man sein Profil auch mit der Timeline vor den neugierigen Blicken anderer schützt.
1. Die Privatsphäre-Einstellungen
Klicken Sie rechts oben auf den Pfeil und dann auf "Privatsphäre-Einstellungen". Bei "Kontrolliere die Standardeinstellung für deine Privatsphäre" sollten sie "Freunde" oder - wenn der Kreis der Leser noch klarer definiert sein soll - "Benutzerdefiniert" auswählen. Um ihre Privatsphäre zu schützen, rät Christian Remse, bei der Option "Funktionsweise von Verbindungen" einzuschränken, wer Ihre Chronik sehen darf. Dafür stellt man "Wer kann per Name oder Kontaktinformationen nach deiner Chronik suchen?", "Wer kann in deiner Chronik posten?" sowie "Wer kann Beiträge von anderen Personen in deiner Chronik sehen?" auf "Freunde".
2. Ältere Kommentare verstecken
Die Umstellung auf die Chronik bringt Arbeit mit sich. Denn bevor man seine Chronik veröffentlicht, sollte man Monat für Monat seit seinem Facebook-Beitritt durchgehen und die einzelnen Beiträge prüfen. Sind das Beiträge, die so im Profil verbleiben und von jedem gelesen werden können oder möchte man sie lieber entfernen? Unter den Privatsphäre-Einstellungen findet sich die Option "Beschränke das Publikum für ältere Beiträge in Deiner Chronik". Wählt man diese Option, werden Einträge auf Freunde beschränkt.
Beim vollständigen Entfernen einzelner Beiträge gibt es zwei Möglichkeiten - fährt man mit der Maus über den Beitrag, bekommt man rechts oben einen Stift angezeigt und kann zwischen "aus der Chronik entfernen" oder "Beitrag löschen" wählen. Christian Remse von Macwelt rät: "Um Spuren aus der Vergangenheit vollständig und unwiderruflich zu löschen, sollten Sie die Ereignisse vollständig aus der Chronik entfernen. Wiederholen Sie den Vorgang für jeden Monat und jedes Jahr, die auf der Zeitleiste angegeben sind."
Reputationsmanagement mit Facebook Chronik
3. Eigene Einträge aus der Chronik von Freunden löschen
Der dritte Ratschlag ist ein besonders wichtiger, denn anders als beim eigenen Profil kann man bei der Chronik von Freunden nicht festlegen, wer die Einträge sehen darf, das Profil könnte sogar öffentlich sein. Einen Überblick über die eigenen Aktivitäten auf den Facebook-Profilen anderer sieht man unter "Aktivitätenprotokoll". Hier sind alle eigenen Aktivitäten auf anderen Seiten aufgelistet. Um die Liste auf Kommentare zu reduzieren, klickt man rechts oben auf die Schaltfläche und wechselt von "Alle" auf "Deine Beiträge".
Möchte man nun Einträge aus der Chronik eines Freundes entfernen, wählt man den entsprechenden Kommentar, klickt auf den Ring ganz rechts in der Zeile und wählt "Beitrag löschen". Christian Remse von Macwelt rät von der Sammellöschfunktion ab: "Vermeiden Sie die Sammel-Löschfunktion. Tests haben gezeigt, dass Einträge nur dann wirklich verschwinden, wenn diese individuell gelöscht werden."
4. Die vorgenommenen Einstellungen prüfen
Um nun zu prüfen, ob das Profil für andere so angezeigt wird wie man es sich wünscht, klickt man auf den Pfeil rechts von "Aktivitätenprotokoll" und wählt "Anzeigen aus der Sicht von…". Nun kann man den Namen eines Freundes eingeben, um zu prüfen, wie Freunde das eigene Profil sehen. Klickt man oben im Text auf "Öffentlichkeit" sieht man, wie Nicht-Freunden das eigene Profil angezeigt wird.
Das Cover-Foto nutzen
Sind die Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen, kann man damit beginnen, sich mit den Funktionen der Chronik vertraut zu machen, zum Beispiel mit dem Titelbild. Hier gibt es einige sehr kreative Beispiele, wie man mit dem Titelbild einen Blickfang erzeugen kann, etwa Facebook-Nutzer Guiseppe Draicchio.
Ian Paul von unserer amerikanischen Schwesterpublikation PC World nennt einige Hilfsmittel, mit denen man kreative Titelbilder gestalten kann: ein spezielles Template oder Fotoseiten wie CoverPhotoz, Cover Photo Finder oder Coverize.me. Eines sollte man dabei unbedingt beachten: Das Titelbild lässt sich nicht vor Nicht-Freunden verbergen, jeder kann es sehen. Deshalb sollte man sich genau überlegen, was man hier zeigt und wie man sich präsentiert.
Bestimmte Beiträge hervorheben
Die Facebook-Chronik macht es Nutzern leichter, gezieltes Reputationsmanagement zu betreiben. Wer einzelne Beiträge in seiner Chronik hervorheben möchte, fährt mit der Maus über den entsprechenden Beitrag und bekommt dann rechts oben einen Stern angezeigt. Klickt man auf diesen Stern, vergrößert sich der Beitrag auf die komplette Seitenbreite. Durch nochmaliges Klicken lässt sich das ganz einfach wieder rückgängig machen.