EU-Pakt

Alleingänge unterbinden

25.04.2007 von Stefan Holler
Um nationale Alleingänge zu verhindern haben Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten sowie weitere Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraums auf der diesjährigen eHealth-Konferenz in Berlin zunächst eine gemeinsame Deklaration verabschiedet. Darin vereinbarten sie "eine koordinierte und strukturierte europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet grenzüberschreitender und europaweiter elektronischer Gesundheitsdienste". Dazu gehören Standards für das elektronische Rezept sowie die elektronische Patientenakte.
Elektronische Gesundheitsdienste wie das elektronische Rezept sollen in absehbarer Zukunft europaweit einsetzbar sein. (Foto: gematik)
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"Patienten sollen überall in der europäischen Union auf ihre Arzneimitteldokumentation und ihre medizinischen Basisdaten zugreifen können. Das dient nicht nur der Versorgungskontinuität sondern bietet auch Sicherheit im Notfall", sagt Gesundheits-Staatssekretär Klaus Theo Schröder.

In ihrer Deklaration verständigten sich die Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission darauf, standardisierte Lösungen für elektronische Gesundheitsdienste anzustreben. Gemeinsames Ziel ist, Fragen zum Datenschutz, Sicherheit von persönlichen Daten und Patientendaten sowie rechtliche und ordnungspolitische Aspekte zu erarbeiten.

Konsens besteht darüber, dass nicht nur die Umsetzung und Anwendung, sondern auch verstärkt Synergien zwischen Forschung und Ausbildung benötigt werden. Ebenso sollen Ärzte Apotheker, Krankenhäuser und weitere Dienstleister im Gesundheitswesen Zugriff auf Patienteninformationen haben. Bei der Zusammenarbeit der EU-Mitgliedsstaaten soll auch die Industrie einbezogen werden.

Erster Praxistest: In Pilotprogrammen will die EU die Anwendung von verbesserten medizinischen Basisdokumentationen in gesundheitlichen Kontexten wie bei medizinischen Notfällen und der Verschreibung und Einlösung von Rezepten testen.