Das Allgäuer Überlandwerk testet eine mit Projektpartnern entwickelte Plattform für den lokalen Stromhandel.
Der regionale Energiedienstleister Allgäuer Überlandwerk will in der bayerischen Gemeinde Wildpoldsried einen lokalen Marktplatz für Strom schaffen und setzt dabei auf Blockchain-Technik. Dafür kooperiert er in einem Projekt namens "Pebbles" mit Siemens, AllgäuNetz, der Hochschule Kempten und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT. Die Partner haben gemeinsam eine Plattform sowie Managementsysteme und eine App für den lokalen Energie- und Flexibilitätshandel entwickelt.
In der Demonstrationsphase können private Stromproduzenten mittels der App ihren Strom direkt an lokale Verbraucher vertreiben. Außerdem können freie Strommengen etwa aus Batteriespeichern gehandelt werden. Das Management der Transaktionen basiert auf einer Blockchain, was eine "Ende-zu-Ende-Transparenz" und Vertrauen zwischen den Teilnehmern herstellen soll.
Engpässe im Stromnetz vermeiden
Dabei können die Stromverbraucher beispielsweise festlegen, wie hoch Anteile und Preise für Strom aus lokalen Photovoltaik- und Windkraftanlagen sein sollen. Ein lokaler Energiehandel könnte Engpässe im Stromnetz vermeiden und die Kosten für die Energiewende senken. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Vorhaben.
Michael Lucke, Geschäftsführer Allgäuer Überlandwerk, kommentiert: "Auf die Frage hin, warum wir als Stromversorger eine Plattform entwickeln, die uns beim Stromhandel 'überflüssig' macht, antworte ich gerne: Wenn wir es nicht tun, wird es jemand anderes machen, da es der Markt verlangen wird." Sabine Erlinghagen, CEO Digital Grid bei Siemens Smart Infrastructure, sagt: "Mit der für Pebbles eingesetzten digitalen Plattform verbinden wir Erzeuger, Verbraucher und Speicher so miteinander, dass sie ihre Energie und ihre Flexibilitäten untereinander in optimierter Weise lokal handeln können."
Allgäuer Überlandwerk | Blockchain Branche: Stromversorgung Use Case/Projekt: "Pebbles" (Entwickeln eines lokalen Strom- und Energiehandels) Produkte: Blockchain-basierte Plattform, Managementsystem, App Einsatzort: Wildpoldsried Partner: Siemens, AllgäuNetz, Hochschule Kempten, Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT Förderer: Bundeswirtschaftsministerium
Die wichtigsten CIOs der deutschen Energiebranche
Damian Bunyan Damian Bunyan ist seit Januar 2016 CIO der E.ON-Abspaltung Uniper in Düsseldorf. In dem Unternehmen werden die E.ON-Bereiche konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion gebündelt. Von 2006 bis 2013 war Bunyan Mitglied der Geschäftsführung des E.on Business Services.
Sebastian Weber Seit 1. Juli verantwortet Sebastian Weber als CTO bei Eon den IT-Betrieb. Er soll auch die digitalen Plattformen des Konzerns ausbauen. Zudem hat er gemeinsam mit Christopher d'Arcy in einer Doppelspitze die Geschäftsführung der IT-Tochter Eon Digital Technology GmbH übernommen. Beide berichten direkt an Digitalvorständin Victoria Ossadnik.
Martin Hölz Ab 1. April 2020 wird Martin Hölz CIO der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe. Er löst Frank Krickel ab, der seit Juni 2017 die Position des Leiter der Funktionaleinheit Informationstechnologie (C-TI) innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.
Philip Lübcke Philip Lübcke ist seit September 2019 Geschäftsbereichsleiter IT der TEAG Thüringer Energie. Er berichtet an den Vorstand Personal und IT Wolfgang Rampf. Zuvor war Lübcke sechseinhalb Jahre lang CIO der Frankfurter Mainova AG. Insgesamt brint er 15 Jahre Erfahrung aus der Energiebranche mit.
Jan-Wilm Buschkamp Jan-Wilm Buschkamp ist seit August 2019 Bereichsleiter IT der Mainova AG. Seitdem hat das Team um den CIO mit „hybrIT2023“ ein IT-Transformationsprogramm erarbeitet, um den Frankfurter Energieversorger zukunftsfähig zu machen. Ziel des Programms ist es unter anderem, mehr Wert zu generieren, das Unternehmen lean und agil aufzustellen sowie Prozesse end-to-end zu gestalten.
Oliver Herzog Zum 1. September 2023 übernimmt Oliver Herzog den CIO-Posten bei der Thüga. Seine Vorgängerin Annette Suckert scheidet altersbedingt aus dem Unternehmen aus.
Thorsten Steiling Thorsten Steiling ist seit Februar 2019 CIO Oerlikon Group & Managing Director Oerlikon IT Solutions AG. Er berichtet an Boris von Bieberstein, Head of Group Business Services. Zuvor war Steiling von September 2017 bis Januar 2019 CIO/Head of Corporate IT beim Automobilzulieferer Veritas AG in Gelnhausen.
Marcus Schaper Marcus Schaper ist CIO bei der neuen RWE-Tochter Innogy. Er kommt von der Mutter RWE. Er war zuvor Head of IT bei der RWE Supply & Trading. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010. Bis zum Börsengang der neuen RWE-Tochter fungierte Schaper als CIO für beide Konzernteile, seitdem ist er CIO der neuen Tochtergesellschaft. Übergreifende IT-Aufgaben in der RWE AG werden derzeit von Winfried Bröring wahrgenommen.
Jan Leitermann Seit Juni 2017 ist Jan Leitermann Group CIO beim österreichischen Öl- und Erdgaskonzern OMV in Wien. Leitermann war zuvor Managing Director und Board Member beim Beratungsunternehmen Accenture AG Schweiz.
Jürgen Skirde Jürgen Skirde ist CIO der RAG. Gleichzeitig hat er die operativ ausgerichtete Funktion des IT-Leiters inne. Im Konzern arbeitet der Diplom-Ingenieur schon seit 1985 - zunächst zehn Jahre auf Bergwerken, seither im IT-Management. Unter anderem leitete er SAP-Einführungsprojekte, von 2004 bis 2011 war er für die Infrastruktur verantwortlich.
Jan-Hendrik Semkat Seit November 2017 ist Jan-Hendrik Semkat neuer Bereichsleiter Innovations- & IT-Management bei Natgas. Der gebürtige Oldenburger war mehrere Jahre in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung in der Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SIV Utility Services.
Jörg Ochs Jörg Ochs (51) hat am 2. September die Leitung der Informationstechnologie der Stadtwerke München (SWM) übernommen. Er berichtet an den technischen Geschäftsführer der SWM Helge-Uve Braun. Ochs ist bereits seit 2017 Geschäftsführer der SWM Infrastruktur GmbH, der SWM Infrastruktur Region GmbH und der RegioNetzMünchen GmbH. Insgesamt ist er bei der SWM seit 2003 beschäftigt, unter anderem als Senior-Manager IT-Security, Leiter IT-Security und Datacenter/Infrastruktur und als Leiter Telekommunikation bei der SWM Services GmbH.
Michael Seiferth Im Oktober 2021 hat Michael Seiferth die Geschäftsführung der N-Ergie IT übernommen. Vorgänger Klaus Vogl hat das Unternehmen verlassen.
Sebastian Träger Seit April 2024 leitet Sebastian Träger die IT des Energieversorgers Enercity. Er soll unter anderem das ERP-System modernisieren.