Elspermann folgt auf Servatius als IT-Entscheider

Allianz baut Führung der IT-Tochter um

03.12.2008 von Christiane Pütter
Kurt Servatius leitet ab sofort internationale E-Human-Resources-Projekte im Allianz-Konzern. Seine Aufgaben bei der IT-Tochter Allianz Shared Infrastructure Services (ASIC) übernimmt Martin Elspermann. Neuer ASIC-Chef ist Markus T. Müller.
Kurt Servatius, zuvor CIO bei der ASIC, leitet nun internationale E-HR-Projekte bei der Allianz.
Foto:

Der Mutterkonzern Allianz hat es im Herbst 2006 vorgemacht, jetzt zieht die Tochter nach: Die Allianz Shared Infrastructure Services GmbH (ASIC) ist in eine SE umgewandelt worden. Im Zuge dessen gibt es Wechsel in der Vorstandsetage: Kurt Servatius, bisher als ASIC-COO für den IT-Betrieb zuständig, übernimmt innerhalb der Allianz-Gruppe die Leitung internationaler E-HR-Projekte.

Markus T. Müller, CEO bei der ASIC.

Konkret geht es darum, die Brücke zwischen Human Resources einerseits und IT andererseits zu schlagen und die HR-Strategie des Unternehmens in IT-Lösungen zu übersetzen. „Ich werde ein Team aus Experten führen, die in HR, in Prozessen und in IT-Lösungen denken können“, so Kurt Servatius. Dieses Team ist momentan im Entstehen. Es soll eine „eher kleine, aber schlagkräftige Truppe“ werden, so der Manager. Er versteht seinen künftigen Verantwortungsbereich als Projekt Office, das bei Allianz-SE-Vorstand Oliver Bäte (COO) angesiedelt ist, an den er auch berichtet.

Martin Elspermann, IT-Entscheider bei der ASIC.

Die Arbeit dieses Project Offices ist international ausgerichtet, so dass sich der neue E-HR-Leiter auf vermehrtes Reisen einstellen muss. Um Budget und Umwelt zu schonen, wird das Unternehmen viel mit Video-Conferencing arbeiten und damit Reisen für den E-HR-Leiter auf das Nötigste begrenzen.

Servatius' Nachfolger als IT-Chef bei der ASIC ist Martin Elspermann. Der Ingenieur verantwortete zuvor seit Oktober 2007 als Chief Service Officer den Betrieb der ASIC. Als COO berichtet er nun an Markus Müller, den neuen CEO. Müller hatte seit Juli 2007 die Position des CTO bei ASIC innegehabt.

Der Konzern betont, auf Unternehmensstruktur und Leitungsorganisation habe die Umwandlung in eine SE keine Auswirkungen. Auch Arbeitnehmervertretung und Betriebsvereinbarungen sollen bestehen bleiben.

Nach den Worten von Kurt Servatius wird der Wandlungsprozess des Unternehmens durch ein "Operational Transformation Program" (OTP) strukturiert. Ziel ist es, für jede Einheit und jeden Prozess Standards und Benchmarks in der Gruppe zu identifizieren. Dadurch soll durchgängig ein Best-of-Breed-Status erreicht werden.

Mehr Möglichkeiten bei weniger Bürokratie

Das Kürzel SE steht für Societas Europae, eine Firmierung, die es erst seit Ende 2004 gibt. Die SE bildet eine einheitliche europäische Rechtsform für Kapitalgesellschaften. Dadurch soll Unternehmen eine Expansion und Neuordnung über Ländergrenzen hinweg möglich sein, ohne die kostspieligen und zeitaufwändigen Förmlichkeiten beachten zu müssen, die bislang mit der Gründung von Tochtergesellschaften verbunden sind. So erklärt es zumindest die Bundesjustizministerin.

Die Allianz ist nach eigener Darstellung das erste deutsche DAX-Unternehmen, das sich in eine SE umgewandelt hat. ASIC-CEO Müller verspricht sich von diesem Schritt für die ASIC "eine offene und grenzüberschreitende Unternehmenskultur".