Die aktuelle Version von Android trägt die Versionsnummer 4.1 und den Codenamen Jelly Bean - wie immer wählt Google seinen Codenamen nach einer Süßigkeit in den USA. Jelly Bean erweitert Android Version 4.0 Ice Cream Sandwich und bringt einige neue Funktionen, Verbesserungen und zusätzliche Apps.
Laut Google ist Jelly Bean das "schnellste, flinkeste Android" bislang. Apps reagieren schneller auf Eingaben, auch das Wechseln zwischen verschiedenen Anwendungen ist deutlich flinker. Das liegt daran, dass Jelly Bean die CPU-Leistung sofort hochfährt, wenn der Nutzer das Gerät aufweckt. Zeitgleich fährt Android 4.1 die Leistung auch wieder zurück, wenn das Smartphone oder Tablet nicht mehr genutzt wird.
Neben den internen Neuerungen sind auch die neuen Applikationen nicht ohne. Highlight ist zweifelsohne Google Now. Diese Funktion benötigt umfangreichen Zugriff auf private Daten wie die Such-Historie oder die Position und nutzt diese, um automatisiert relevante Informationen anzubieten. Die App kann beispielsweise über Flugdaten informieren, wenn die Reisepläne im Googlemail-Konto gespeichert sind, Daten und Anfahrtsweg zum nächsten Termin liefern oder Verkehrsinformationen für den Weg in die Arbeit anzeigen. Wie üblich sind allerdings einige der Funktionen noch nicht in Deutschland verfügbar.
Neben den Apps hat Google viele bekannte Elemente überarbeitet und verbessert. Dazu gehören etwa die Benachrichtigungen. Diese können nun nicht mehr nur Informationen anzeigen, sondern Aktionen auslösen. Mehrere Benachrichtigungen einer Applikation fasst das System jetzt unter einem Ordner zusammen. Eine Wischgeste von links nach rechts erlaubt nun das Löschen einzelner Benachrichtigungen. Auch die App zur Überwachung des Datenverbrauchs wurde überarbeitet. Warnungen lassen sich nun ausblenden, ohne dass die Warn-Level angepasst werden müssen. Zudem erkennt Android nun, wenn das Gerät über einen WLAN-Hotspot eines anderen Gerätes surft und deaktiviert die Hintergrunddaten entsprechend.
Face Unlock
Beim Thema Sicherheit hat sich ebenfalls etwas getan. Das betrifft etwa die Funktion Face Unlock. Diese Gesichtserkennung entsperrt das Smartphone, wenn es ein bekanntes Gesicht erkennt. Ähnlich wie das 2010 von TecChannel getestete Tool KeyLemon ließ sich diese Sicherheitsvorkehrung mit einem Foto austricksen. Google steuert nun dagegen, indem die Funktion auf Wunsch ein Augenzwinkern voraussetzt. Des Weiteren wurde die Verschlüsselung überarbeitet, laut Google ist sie nun "zuverlässiger". Alle Neuerungen von Jelly Bean hat der Konzern auf dieser Seite zusammengestellt.
Bis es Jelly Bean allerdings auf alle Android-Smartphones schaffen wird, könnte es noch eine Weile dauern. Aktuell erhalten lediglich die Google-Geräte, etwa das Nexus 7 oder Galaxy Nexus das neue Betriebssystem als Over-The-Air-Update. Andere Hersteller arbeiten wohl am Update, bei Samsung ist etwa schon ein Leak aufgetaucht. (Tecchannel)