Blackberry-Nutzer leiden mitunter noch immer darunter, dass Applikationen nur langsam oder gar nicht nativ zur Verfügung stehen. Für kommerzielle Applikationen wie Spotify ist dies enorm peinlich, allerdings können sich genervte Nutzer seit Blackberry OS 10.2.1 selbst helfen: Das sogenannte Sideloading (also die Installation von Applikationen aus Quellen außerhalb der Blackberry World) wurde deutlich vereinfacht, nun lassen sich alle Android-Applikationen, die im APK-Format vorliegen, mit einem Klick auf die APK installieren.
Es gibt allerdings Einschränkungen: Die Android-Apps auf dem Blackberry können keine Google-Dienste nutzen. Das bedeutet, dass etwa alles, was mit Google Maps zusammenhängt, auf dem Blackberry nicht funktioniert. Darunter fallen beispielsweise Car-Sharing-Apps. Zudem kann es sein, dass einige Applikationen mit den virtualisierten Schnittstellen nicht klar kommen.
Gefahren: Selbst installierte Malware
Zudem birgt diese Methode eine Gefahr: Es gibt ganze Gruppen, die sich darauf spezialisiert haben, populäre Android-Applikationen zu kopieren, mit Malware zu versehen und anschließend im Web anzubieten. Lädt man sich diese manipulierten Apps auf den Blackberry, nimmt man diesen Kriminellen die Arbeit ab und infiziert das Smartphone quasi selbst.
Sichere Quelle: Amazon App Store
Es gibt eine Alternative zum Download von Apps von dubiosen Webseiten, den Android AppStore von Amazon. Amazon prüft die Downloads, hat vernünftige Preise und veröffentlicht täglich eine kostenpflichtige Applikation gratis. Der App-Store lässt sich hier bei Amazon herunterladen. Die meisten der Applikationen dürften auf dem Blackberry funktionieren, da Amazon bereits auf die Google-Dienste verzichtet. Allerdings schränkt dies auch die Anzahl der verfügbaren Applikationen ein.
Alternative: Direkter Zugriff auf Google Store via Snap
Wer experimentierfreudiger ist, der kann sich über die App Snap direkt in den Google App Store einklinken. Snap wurde von einem privaten Entwickler geschrieben und im Crackberry-Forum veröffentlicht. Die App meldet sich beim Google Store an und bietet anschließend kompletten Zugriff auf die Android-Anwendungen. Notwendig sind dazu "echte" Google-Anmeldedaten, wer den Machern von Snap nicht traut, sollte sich unter Umständen einen zusätzlichen Google-Account zulegen. In Snap findet keinerlei Filterung der Applikationen statt, entsprechend kommt es immer wieder vor, dass einzelne Anwendungen nicht mit Blackberry OS kompatibel sind.
Fazit
Es ist frustrierend, wenn einzelne App-Entwickler einfach bestimmte Plattformen auslassen. Die Android-Integration in Blackberry OS 10.2 ist inzwischen ziemlich gut, auch wenn einige Applikationen teilweise enorm viel Rechenleistung verschlingen. Allerdings kann man so zumindest einige Lücken im App-Portfolio füllen und etwa Spotify auf dem Blackberry nutzen. Wichtig ist, dass sich Nutzer über die Gefahren von bösartigen Android-Applikationen im Klaren sind und die Techniken nur nutzen, um fehlende Apps auszugleichen.