Immer mehr Mitarbeiter bringen ihre privat genutzten Smartphones auch ins Unternehmen mit, um damit Arbeitsaufgaben zu erledigen. Der Trend zur Konsumerisierung der IT hat dazu geführt, dass rund 60 Prozent der Smartphones am Arbeitsplatz Mitarbeiter auswählen und kaufen, nicht die IT-Organisation. Das sagt eine Studie des US-Marktforschers Yankee Group. Zugleich beeinflussen die Smartphone-Präferenzen der Mitarbeiter die IT-Abteilung wesentlich bei der Auswahl einer mobilen Betriebssystem-Plattform für das Business.
Android ist das Maß aller mobilen Dinge
Vor diesem Hintergrund sind die Ergebnisse zu sehen, die Yankee-Group-Analystin Katie Lewis in der Marktuntersuchung "The Runaway Smartphone Landscape" ermittelt hat. Entscheider bevorzugen derzeit zwar noch den Blackberry von RIM und das Blackberry-Betriebssystem, doch es wird deutlich von Googles Android und Apples iOS überflügelt.
Vor allem Android-basierte Smartphones setzen derzeit die Standards im Markt. 39 Prozent der aktuell installierten Smartphone-Basis sind mit dem Android-Betriebssystem ausgestattet. Ebenso wollen sich 39 Prozent der Studienteilnehmer, die für die nächsten sechs Monate den Kauf eines Geräts planen, ein Smartphone mit Android-Betriebssystem anschaffen.
iOS als einzige ernsthafte Konkurrenz
Allerdings wird Apples iOS dem Android-Betriebssystem nicht kampflos die Arena überlassen. Ein Viertel der Smartphone-Nutzer besitzen aktuell ein iPhone. Das sind zwar 14 Prozentpunkte weniger als bei der Android-Plattform, doch dieser Rückstand wird weitgehend ausgeglichen. So werden sich 35 Prozent der Befragten, die vorhaben, in den nächsten sechs Monaten ein Smartphone zu kaufen, für ein iPhone entscheiden.
Damit wird Apples Betriebssystem auf absehbare Zeit der einzig ernsthafte Android-Konkurrent sein. Alle anderen Marktteilnehmer schwächeln.
Blackberry: Ein Fall für Geschichtsbücher
Zwar sind derzeit noch rund ein Viertel der User Besitzer eines Blackberry von RIM, doch wird die Firma mit ihrem Betriebssystem deutlich an Marktanteilen einbüßen. Nur zwölf Prozent der Studienteilnehmer, die in den nächsten sechs Monaten ein neues Gerät kaufen, werden sich für einen Blackberry entscheiden. Das bestätigt die Erwartungen, dass die Vormachtstellung von RIM endgültig vorbei und Teil der Mobility-Geschichte ist. Die Ursachen für den Niedergang von RIM sind vielfältig. Sie reichen von Managementfehlern bis hin zu Problemen in den Rechenzentren. Nachdem zuletzt im November 2011 Server-Ausfälle diese lahmlegten, waren Blackberry-Nutzer tagelang offline.
Windows Mobile kommt nicht vom Fleck
Auch das mobile Windows-Betriebssystem dümpelt in der Nutzergunst vor sich hin. Aktuell nutzen 14 Prozent der Befragten ein Smartphone, auf dem Windows Mobile installiert ist. Für die Zukunft sieht es eher düster aus, denn nur neun Prozent wollen in den nächsten sechs Monaten ein Windows-Mobile-basiertes Smartphone erwerben. Den Marktforschern zufolge wird Microsoft ohne ein eigenes Hardwareprodukt aber keine Chance haben, sein Betriebssystem zu pushen.
Die Marktanteile von Nokias Symbian-Betriebssystem mit einem Prozent und des WebOS für den Palm von Hewlett Packard (HP) mit zwei Prozent sind so verschwindend gering, dass sie als Marktteilnehmer praktisch nicht wahrnehmbar sind.
Die Trends bei mobilen Betriebssystemen ermittelte die Yankee Group, indem sie die Daten von 15.000 Studienteilnehmern aus den USA an einer im Dezember 2011 durchgeführten Studie im Hinblick auf Geräte-Besitz, Markenaffinität und Kaufinteressen auswertete.