Apps klauen private Daten

Android-Smartphones unsicher

26.10.2010 von Andreas Schaffry
Die kleinen Zusatz-Programme sammeln jede Menge private Daten und leiten sie zum Beispiel an Werbefirmen weiter. Das ergab eine Studie von Intel Labs, Duke University und Pennsylvania State University.

Smartphone-Apps, kleine Dienstprogramme für die Navigation, für die Bankgeschäfte oder zur Kommunikation mit sozialen Netzwerken, erfreuen sich großer Beliebtheit. Allein in Apples Appstore können iPhone-Besitzer aus drei Millionen Programmen wählen. Diese stammen zu einem großen Teil von Drittfirmen und freien Programmierern. Auf dem Android-Market sind bisher rund 70.000 Apps für das Android-Betriebssystem verfügbar.

Datenschutz: Bei Apps ein Fremdwort

Zwei Drittel der Android-Apps geben private Daten ohne Wissen der Nutzer weiter, meist an Werbefirmen.

Was viele Smartphone-Besitzer nicht wissen: Viele der kleinen Helferlein nehmen es mit dem Schutz sensibler und persönlicher Daten nicht so genau und geben diese zum Beispiel an Werbefirmen weiter. Das haben Wissenschaftler von Intel Labs, der Duke University und der Pennsylvania State University in einer Untersuchung zum "Realtime Privacy Monitoring on Smartphones" bei Android-Apps herausgefunden.

Zwei Drittel der von den Forschern analysierten Programme geben persönliche Informationen an Dritte weiter, ohne dass die Nutzer dem zugestimmt hätten. Die Hälfte der Apps überträgt zum Beispiel Lokalisierungsdaten an Werbeunternehmen beziehungsweise Ad-Server. Rund ein Viertel der Anwendungen leiten zudem die Geräte-ID, die IMEI-Seriennummer (International Mobile Station Equipment Identity), Daten auf der SIM-Card sowie die Telefon-Nummer weiter.

Datenmissbrauch jederzeit möglich

Dabei sammeln Android-Apps verschiedene private und sensible Daten, etwa aus Lagesensoren wie einem GPS-Reciever, der integrierten Kamera, dem Mikrophon, sowie andere Geräteinformationen. Insgesamt identifizierten die Forscher 105 Datensätze mit privaten Informationen, die die Apps erfassen und übertragen. Jedoch werden davon nur 37 auch berechtigt weitergegeben.

Die besten Smartphones mit Android
HTC Legend
Das HTC Legend ist aus einem Guss. Das gilt sowohl für den Aluminium-Korpus als auch für die Menüführung HTC Sense, die das Android-Betriebssystem zusätzlich aufpoliert. Die Bedienung ist logisch, das Handy arbeitete schnell. Seine große Stärke: im Web surfen. Bei der Kamera muss der Nutzer noch Abstriche machen. Ein Auslöser am Gehäuserand fehlt, und sie bietet nur die minimal möglichen Kamera-Features.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341158/htc-legend-im-haertetest/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Legend</a>
Google (HTC) Nexus One
Das Google (HTC) Nexus One zählt hinsichtlich Geschwindigkeit und Bedienung zu den Top-Handys unter den Android-Smartphones. Es lässt den Nutzer dank Gigahertz-Prozessor und schneller Web-Verbindung via HSDPA nicht lange warten. Zudem ist die Menüführung einfach und übersichtlich. Komfortfunktionen im Bereich Social Networking, wie sie von Sony Ericsson oder HTC kommen, sind auf dem Google Phone nicht zu finden. Um ins Internet zu gehen oder E-Mails zu lesen ist es dagegen perfekt geeignet. Punkte kostet die nicht gerade üppige Ausstattung hinsichtlich der Software (Kalendersynchronisation, Office mobile oder Diktiergerät fehlen).<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341944/htc-nexus-one-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Google (HTC) Nexus One</a>
LG GW620
Wem ein Netbook zu groß und zu schwer ist, findet in dem GW620 von LG eine gute Alternative. Vor allem für Facebook-Fans ist das Handy geeignet. Und wer lange im Internet unterwegs ist, erlebt mit dem schnellen Browser vergnügliche Stunden. Die Kamera liefert für Status-Updates passendes Bildmaterial. Allerdings hat das Handy einen großen Nachteil: Es basiert auf der bereits veralteten Version Android 1.5, die den Datenabgleich mit dem PC zuhause verhindert.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341929/lg-electronics-gw620-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: LG GW620</a>
HTC Desire
Das HTC Desire zählt mit seinem großen Speicher, dem 1-Gigahertz-Prozessor und seiner eleganten Oberfläche zu den besten Android-Smartphones, die derzeit auf dem Markt zu finden sind. Die Sprachqualität kann mit diesen Spitzenwerten jedoch nicht ganz mithalten, weil insbesondere der Freisprecher patzt. Mit dem 3,7-Zoll-Display taugt das HTC Desire gut zum Surfen und Videos ansehen. Der Akku wird allerdings sehr schnell heiß, und die Betriebsdauer des Akkus reicht - wie bei allen aktuellen Smartphones - kaum über ein oder zwei Tage hinaus.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341935/htc-desire-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Desire</a>
Motorola Backflip
Eigentlich wäre das Motorola Backflip aufgrund seiner Ausstattung von HSPA, GPS und QWERTZ-Tastatur bestens für Geschäftsleute geeignet. Doch die Tastatur enttäuscht. Auch das Betriebssystem Android 1.5, mit dem das Backflip ausgeliefert wird, ist nicht für den beruflichen Einsatz bereit. Erst ab Android 2.2 kann man entsprechende Enterprise-Funktionen nutzen. Wer über Status-Updates und E-Mails regelmäßig informiert sein will, findet mit der von Motorola entwickelten Oberfläche Motoblur eine schöne Lösung. Über sie lassen sich auch Fotos aus der 5-Megapixel-Kamera direkt online stellen. Die Qualität reicht hierfür locker aus.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2343127/motorola-backflip-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Motorola Backflip</a>
HTC Magic
Das Android-Smartphone Magic punktet vor allem mit seinem Betriebssystem. Dieses erlaubt, jede Menge Anwendungen auf das Mobiltelefon herunterzuladen. Die Bedienung ist in jeder Anwendung gleich – das macht es für den Nutzer leicht, sich auf dem Handy selbst und in den verschiedenen Programmen gut zurecht zu finden. Touchscreen und Trackball unterstützten dabei das einfache Handling. Die Ausstattung des Magic ist von Haus aus eher unteres Level. Viele Standardfunktionen, die auf anderen Mobiltelefonen bereits vorinstalliert sind, fehlen. Zudem besteht keine Möglichkeit, Kontakte aus dem Handy direkt und ohne Umweg über Google Kontakte mit Outlook abzugleichen. Kamera und Musik-Player leisten gute Dienste im Alltag, sind aber hinsichtlich ihrer Ausstattung ebenfalls eher einfach gehalten. Die Sprachqualität des Android-Smartphones ist in Ordnung, bei hohem Hintergrundgeräuschpegel dürfte die maximale Lautstärke jedoch etwas höher sein.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/197460/htc_magic/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Magic</a>
Samsung Galaxy i7500
Das Samsung Galaxy I7500 hat drei Stärken: einen recht großen, hellen und schnell reagierenden Touchscreen, eine gute Handykamera und das Betriebssystem Android, das den Download praktischer Software erlaubt. Damit lässt sich das Manko ausgleichen, dass nur wenige Programme ab Werk vorinstalliert sind. Dass der Akku schnell wieder an die Steckdose muss, ist ein Problem, mit dem auch alle anderen üppig ausgestatteten Smartphones zu kämpfen haben - egal ob sie mit Android, Symbian oder Windows Mobile arbeiten.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2100282/samsung_galaxy_i7500_im_test/"> Ausführlicher Testbericht: Samsung Galaxy i7500</a>
HTC Tattoo
Das HTC Tattoo ist von den technischen Daten her baugleich mit dem HTC Touch 2, das unter Windows Mobile 6.5 läuft. Beide Handys richten sich an Nutzer, die unterwegs in ihren sozialen Netzwerken aktiv sein wollen. Der Tattoo-Käufer hat dabei gegenüber dem Windows Mobile-Nutzer einen Vorteil: Er kann sich sein ganz persönliches Cover gestalten. Dem Käufer des HTC Tattoo steht der Software-Shop Android Market zur Verfügung, wo er das Handy um all die Programme ergänzen kann, die ab Werk nicht installiert sind. Dazu gehören beispielsweise ein Datei-Explorer und Office-Software. Abstriche muss der Nutzer bei dem extrem kleinen, grobpixelig auflösendem Display machen. Und der Touchscreen könnte ebenfalls sensibler reagieren.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2108174/htc-tattoo-im-haerte-test/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Tattoo</a>
Motorola Milestone
Das Motorola Milestone ist gelungen! Das Touchdisplay hat iPhone-Qualität, das Handy reagierte schnell und arbeitete flüssig. So muss es sein. Zudem bringt Android 2.0 viele kleine Verbesserungen bei der Bedienung mit sich. Über den Anrdoid Market kann sich der Nutzer die Software herunterladen, die ihm noch fehlt. Schwachpunkt sind dagegen die Multimedia-Funktionen, die sich nur zum Teil nachrüsten lassen. Anspruchsvolle Multimedia-Freunde seien daher vorerst noch an Nokia und Sony Ericsson verwiesen.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2107510/motorola-milestone-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Motorola Milestone</a>
Sony Ericsson Xperia X10
Mit dem Sony Ericsson Xperia X10 wird die Palette an interessanten Android-Handys um ein gutes Modell erweitert. Die 8-Megapixel-Kamera lässt sich in allen Lebenslagen einsetzen und macht vorzeigbare Bilder und Videos. Für Multimedia-Fans eignet sich das Sony Ericsson Xperia X10 daher besonders. Auch Dauer-Networker bekommen mit dem Sony Ericsson Xperia X10 ein hilfreiches Tool an die Hand. Vor allem die Verknüpfung aller Informationen über Timescape erleichtert den Alltag, wenn man sich mal an die Alles-mit-Allem-Verknüpft-Philosophie gewöhnt hat. Die Tatsache, dass das 4-Zoll-Display immer wieder mal hängt, verhagelt allerdings die Gesamtnote. Das größte Manko, dass sich das Handy nicht mit Outlook auf dem PC abgleichen lässt, wird hoffentlich nach einem Update auf Android 2.1 Geschichte sein.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2340962/sony-ericsson-xperia-x10-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Sony Ericsson Xperia X10</a>
HTC Hero
Wie jedes Mobiltelefon hat auch das HTC Hero ein paar Schönheitsfehler: So wäre zum einen etwas mehr Power beim Arbeitstempo wünschenswert. Auch die Akkulaufzeit dürfte gerne länger sein: Nur ein Tag Durchhaltevermögen ist mager. Doch das Hero hat auch seine Stärken: Wer gern mit seiner Online-Community Kontakt hält, viele E-Mails schreibt und auch mal auf dem Handy spielt, findet in dem HTC Hero genau das richtige Smartphone. Schließlich kann sich der Besitzer aus dem Android Market weitere Software für alle Lebenslagen unkompliziert herunterladen. Der eingebauten Kamera fehlt zwar ein LED-Blitz, so dass sie im Dunkeln nicht einsetzbar ist. Bei Tageslicht werden die Fotos jedoch gut: die Farben sind natürlich, alle Details scharf. Und auch der Musik-Player sorgt mit seiner einfachen Bedienung für gute Laune. GPS, WLAN und HSDPA schließlich runden die gute Ausstattung des HTC Hero ab.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/computerundtechnik/mobility/pda_smartphone/tests/2099994/htc_hero_im_test/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Hero</a>
Acer Liquid red
Das Acer Liquid ist eine gute Alternative zu den Android-Handys von HTC oder Samsung. Es sieht prima aus, arbeitet flott und ist mit 350 Euro auch ein echtes Schnäppchen. Eine Sync-Funktion und Documents to go für Office-Dokumente helfen, das Smartphone auch im beruflichen Umfeld einzusetzen. Weitere Software muss man sich im Android Market holen. Der Touchscreen des Acer Liquid tut brav seinen Dienst. Das Android-Betriebssystem ist allerdings nicht die aktuellste Version, seit März 2010 soll ein Update zur Verfügung stehen.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2109134/acer-liquid-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Acer Liquid red</a>

In 68 Fällen wäre jederzeit ein potentieller Missbrauch der privaten Daten möglich. Ein weiteres Problem ist, dass die so zusammengetragenen Informationen mit Daten aus remote betriebenen Ad-Servern von Werbefirmen kombiniert werden.

Smartphone-Besitzern fehlt Kontrolle

Den Forschern zufolge gibt es zwar in vielen Fällen gute Gründe dafür, sensible Nutzerdaten zu erfassen. Doch dann muss jederzeit sichergestellt sein, dass diese auch richtig verwendet werden. Genau dies sei der Knackpunkt, denn: Smartphone-Betriebssysteme bieten den Usern weder die erforderliche Transparenz, welche privaten Daten sie sammeln, noch eine wirksame Möglichkeit, deren weitere Verwendung zu kontrollieren.

So wissen zum Beispiel Smartphone-Besitzer gar nicht, ob eine App ihre Standortinformationen an Werbefirmen weitergibt, an den App-Entwickler oder an irgendeine andere Instanz. Ebenso fehlen ihnen die Mittel, um zu überprüfen ob ihre persönlichen Daten manipuliert wurden.

Analysen mit speziellem Tool

Für die nicht repräsentative Untersuchung haben die Wissenschaftler die 30 beliebtesten Android-Apps aus zwölf Kategorien auf deren Umgang mit personenbezogenen und privaten Daten untersucht. Darunter waren BBC News Live Stream, Bump, Das Örtliche Telefonbuch, Evernote, Myspace und Solitaire. Die Auswahl erfolgte nach dem Zufallsprinzip.

Für die Analyse entwickelten und nutzten die Forscher ein spezielles Tool namens Taintdroid. Damit lässt sich praktisch in Echtzeit nachvollziehen, welche Informationen Apps sammeln und weitergeben.

Android Apps
Sweet Dreams
Noch in der Mache: Gegen nächtliche Anrufe hilft nur Handy aus? Die Anwendung SweetDreams regelt das Smartphone-Verhalten in den späten Stunden ein für allemal mit komplexen Regeln.
What the Doodle?
Kennen Sie Pictionary, das Spiel, in dem man etwas zeichnen muss, während andere es erraten sollen? What the Doodle? Ist im Prinzip wie Pictionary, nur online vom Android-Phone.
WaveSecure
Diese Anwendung lässt Sie Ihr verlorenes Android-Phone lokalisieren, bei Diebstahl aus der Ferne abschalten oder die Daten löschen. Es ist zudem kostenlos.
Plink Art
Ideal um beim Date mit Wissen zu punkten: Gemälde fotografieren und an die Datenbank von Plink Art schicken. Als Antwort erhalten Sie Name, Künstler und weitere Fakten.
Celeste
Diese Augmented-Reality-Anwendung blendet punktgenau die Planeten auf dem Screen Ihres Android-Phones ein, selbst wenn ein Hochhaus die Sicht versperrt.
A World of Photo
Andere Leute kennenlernen mal anders: Ihnen wird zufällig ein anderer User zugewiesen, den Sie auffordern können ein Bild von sich oder seiner Umgebung zu schicken.
SongDNA
Noch in der Mache: Eine Enzyklopädie, die Ihnen alles plus Link zum Video eines Songs erzählt.
Solo
Gitarre lernen und spielen auf dem Smartphone.
Speed Forge 3D
In Speed Forge 3D liefern Sie sich heiße Rennen auf dem Mars und schießen Kontrahenten mit Raketen ab.
Graviturn
In diesem Geschicklichkeits-Knobel-Spiel müssen Sie durch Bewegen des Handys die roten Bälle zum Rand bugsieren, ohne dass dabei die grünen verloren gehen.
Totemo
Ein Puzzle-Game, in dem man Totems errichten soll.
SpecTrek
Geister-Jagd mit dem Smartphone: Die Augmented-Reality-Anwendung fügt Geister-Bilder in Ihre Umgebung ein.