Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung des IT-Marktforschers IDC zum europäischen Mobilfunkmarkt. Insgesamt stieg danach der Verkauf von Smartphones auf 19 Millionen Einheiten an und lag damit um 109 Prozent über dem Ergebnis des dritten Quartals im Vorjahr. Der Anteil von Smartphone-Verkäufen am Gesamtverkaufsvolumen aller Mobiltelefone betrug somit 37 Prozent.
Die Nachfrage nach multimediafähigen Mobiltelefonen treibt den westeuropäischen Mobiltelefonmarkt nach wie vor stark an. Innerhalb des Segments zeichnet nach Angaben von IDC neben dem verkaufstarken iPhone 4 der sprunghafte Anstieg an verkauften Android-Geräten für das überdurchschnittliche Wachstum verantwortlich. Die Hersteller verkauften im Vergleichzeitraum mehr als 4,3 Millionen Android-Geräte, die mit einem Anteil von 84 Prozent über die Marken HTC, Sony Ericsson und Samsung vertrieben wurden. Damit erklomm die Google-Plattform mit einem Marktanteil von 23 Prozent Platz drei im Ranking aktueller Handy-Software.
Der Markt führt kaum noch attraktive Feature Phones
Herkömmliche Mobiltelefone verlieren indes deutlich an Akzeptanz: Ihr Anteil am Verkaufsvolumen sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 31,7 Millionen Einheiten. Der Grund für diese Entwicklung liegt nach Angaben von IDC in der immer umfangreicheren Bezuschussung von Smartphones durch die Mobilfunkanbieter. Außerdem fehlen dem Segment zunehmend attraktive Geräte.
"In Westeuropa kamen im vergangenen Jahr 24 der 45 erhältlichen Android-Geräte im dritten Quartal auf den Markt", sagt Francisco Jeronimo, European mobile devices research manager bei IDC. "Das zeigt, wie stark die Hersteller die Mobilfunkanbieter mit neuen Android-Modellen überhäufen, um der Nachfrage am Markt gerecht zu werden. Das Betriebssystem ist bei den Konsumenten sehr beliebt, was auf seine intuitive Benutzeroberfläche, die steigende Zahl kostenloser Applikationen und den im Vergleich zu anderen Geräten wettbewerbsfähigen Preis zurückzuführen ist."
LG mit mageren Ergebnissen
In der Rangfolge der Big-Five Hersteller blieb im Untersuchungszeitraum alles unverändert. Die Liste führt noch immer Nokia an, die zwar 4 Prozent mehr Telefone verkaufen konnte, aber einen Verlust von einem Prozent bei den Marktanteilen hinnehmen musste. Platz zwei nimmt trotz Verlusten der koreanische Hersteller Samsung ein, gefolgt von Apple, Sony Ericsson und LG auf Platz fünf. Letzterer konnte bei der Etablierung eines Smartphone-Portfolios nicht mit den Wettbewerbern mithalten und war deshalb, anders als Samsung, nicht in der Lage, seine herkömmliche Handysparte mit Hilfe des steigenden Absatzes bei den Smartphones anzuschieben.