Nutzerprofile aus Browser und Apps

App Tracking: Das geben Smartphone-Nutzer preis

23.06.2014 von Christian Vilsbeck und Sebastian Wolters
Surfen im Internet und Nutzung zahlreicher Apps erfolgt ständig auf dem Smartphone. Wie praktisch, dass auch der Standort und der Besitzer des Smartphones eindeutig identifizierbar sind. Lesen Sie, welche Daten von Ihnen erhoben werden und an welche Netzwerke sie fließen.

Zuerst stellt sich natürlich die Frage, was steckt eigentlich hinter dem Begriff Tracking? Einfach gesagt geht es um die Ausforschung der Internetaktivitäten von Nutzern. Beim Surfen werden die aufgerufenen Webseiten ausgeforscht und so Bewegungsprofile angelegt. Das Tracking erlaubt die genaue Verfolgung, was jemand in welcher Reihenfolge auf einer Seite klickt, bei welcher Website er vorher war und zu welcher URL er als nächstes ging. Jede Eingabe und jeder Klick wird gespeichert, auch beispielsweise welche Google-Dienste genutzt werden.

Durch dieses Tracking in Echtzeit erfolgt von den dahinter steckenden Werbenetzwerken ein sogenanntes Real Time Bidding: Werbeplätze einer Seite werden in Sekundenbruchteilen meistbietend verkauft, die Userprofile erhöhen den erzielten Wert. Der erzielte Preis hängt unter anderem von der Wertigkeit beziehungsweise Genauigkeit des Profils des Nutzers ab.

Vorgehensweisen beim Tracking

Für die Verfolgung der Aktivitäten eines Nutzers beim Surfen im Internet wird eine speziell zugeordnete Nummer vergeben. Diese in einem sogenannten Tracking-Cookie gespeicherte Identifikationsnummer wird bei jedem der weiteren Abrufe wieder übertragen. Dabei erfolgt der Transfer der Tracking-Cookies unabhängig von den unter Umständen wechselnden IP-Adressen oder Internetzugängen des Systems.

Im Gegensatz zu normalen Cookies werden Tracking Cookies in der Regel nicht direkt von der aufgerufenen Seite gesendet, sondern von Drittanbietern. Diese auf Tracking-Dienste spezialisierten Unternehmen versuchen, auf so vielen Seiten wie möglich präsent zu sein, um den Nutzer so präzise wie möglich auf seinem Weg durchs Web verfolgen zu können.

Bildergalerie: iOS 7 auf dem iPad
Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: Freikaufen von Werbung
Nur 99 Cent und die Anzeigen erscheinen nicht mehr auf dem Bildschirm: Viele Gratis-Apps wie hier der „Android Assistant“ stopfen eine ohnehin überladenen Oberfläche noch mit Anzeigen voll – von denen sich der Nutzer dann durch Zahlung einer Gebühr befreien kann.
Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: Datensammler
Sorgte Ende 2013 für Probleme: Die kostenlose „Taschenlampe“-App von Goldenshore Technologies sammelte nicht nur Daten der Nutzer, sondern gab sie auch an Anzeigenkunden weiter.
Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: SMS-Verkauf
Vor dem Download dieser App sollte schon der gesunde Menschenverstand warnen: Nicht nur die schlechte automatische Übersetzung sondern vor allen Dingen das Geschäftsmodelle die „übriggebliebenen“ SMS weiterzuverkaufen sind mehr als dubios.
Geschäftsmodelle von Gratis-Apps: In-App-Käufe
Ein Geschäftsmodell, das besonders für Kinder und Jugendliche schnell gefährlich werden kann: In-App Käufe verführen schnell dazu, auch bei einer Gratis-App viel Geld auszugeben.
Gratis-Apps: Überall beliebt
Gratis-Apps werden besonders gerne von den Anwendern verwendet, die mit einem Android-Smartphone oder -Tablet unterwegs sind: Wie auch dieser Vergleich zu der Verwendung von Kauf-Apps unterstreicht (Quelle: Statista App Monitor)
Vorab prüfen: Zugriffsrechte
Was darf eine App beziehungsweise, welche Zugriffsmöglichkeiten benötigt sie? Bereits auf den verschiedenen Marktplätzen der mobilen Systemen (hier der Windows Store auf einem Windows Phone 8.1-System) kann der Nutzer in der Regel erfahren, auf welche Bereiche seines Geräts zugegriffen wird.
Vorab prüfen: Zugriffsrechte
An dieser Stelle wird leider allzu häufig „abgenickt“: Gerade bei der Installation von Gratis-Apps sollten Nutzer darauf achten, welche Berechtigungen das Programm auf dem Smartphone oder Tablet bekommen wird.
Vorab prüfen: App Info unter Android 4.4.2
Grundsätzliche Kontrolle möglich: Ein genauerer Blick in die App-Info, wie sie hier unter Android 4.4.2 (KitKat) bereitgestellt wird, gibt schon einen Eindruck davon, was eine App auf dem System darf und welche Daten sie verwenden kann.
Vorab prüfen: App Permission von F Secure
Welche meiner Apps greifen auf persönliche Daten zu? Die freie App App Permission von F-Secure zeigt dies recht übersichtlich auf.
Vorab prüfen: Schreibzugriff erforderlich?
Bedeutet nicht grundsätzlich, dass die Entwickler dieser App böse Absichten hatten: Nutzer müssen selbst entscheiden, ob sie es wie hier bei den Schreibzugriffen für sinnvoll und vertretbar halten, dass einen App diese Zugriffe bekommt.
Gefährliches Terrain: AppStores von Drittanbietern
Web-Store eines Drittanbieters für Apps (hier Amazon): Gerade dort finden Nutzer zwar viele Gratis-Anwendungen, müssen aber beispielsweise die „Installation von Apps unbekannter Herkunft“ zulassen.
Bezahl-App: Kostenpflichtig aber nutzlos
Es sind nur die Gratis-Apps, die versuchen die Nutzer mit dubiosen Geschäftspraktiken zu schädigen: Die App „Virus Shield“ befindet sich glücklicherweise nicht mehr im Google Play Store. Sie tat nichts, außer ein Symbol anzuzeigen – für 3,99 Dollar.

jaja

Tracking innerhalb von Apps

Das Tracking in Apps ist wesentlich spezifischer und aufwendiger als bei Browsern, weil es Seitenabrufe in den Programmen nicht zwingend gibt. Ähnlich wie beim Tracking von Webseiten wird ein Tracking-Code in den Apps eingebunden. Eindeutige und unveränderbare Gerätekennungen ersetzen in den Apps die klassischen Cookies. Das Ziel beim Tracking innerhalb der Apps bleibt unverändert: Erstellung von Nutzerprofilen inklusive eines Bewegungsprofils.

Durch die eindeutigen Gerätekennungen von Smartphones oder auch Tablets lassen sich daran gebundene Informationen leichter zusammenführen. Damit ergeben die Tracking-Infos aus verschiedenen Apps auf einem Gerät ein Gesamtprofil über den Nutzer. Zu den eindeutigen Gerätekennungen zählen die WLAN MAC oder die Geräte ID. Weil Smartphones auch sehr persönliche Geräte sind, ergibt hier das Tracking auch ein viel genaueres Profil über den Nutzer. Im Gegensatz zum PC beziehungsweise dem darauf verwendeten Browser nutzt das Smartphone in der Regel nur eine Person. Entsprechend ist das Tracking-Profil eines Smartphone-Nutzers auch mehr wert.

Die Hürde für das Tracking in Apps stellen neben den gesetzlichen Regelungen die Richtlinien für Entwickler dar, die von den Anbietern der App Stores (beispielsweise Google, Apple, Microsoft) vorgegeben sind. Desweiteren erschweren die technischen Maßnahmen der jeweiligen Betriebssysteme wie iOS oder Android das Tracking. Beispielsweise verändern bestimmte Versionen der mobilen Betriebssysteme eindeutige Gerätekennungen unbrauchbar für das Tracking. Mit der IDFA (Identifier for Advertisers) für iOS und Android Advertising ID (AAID) gibt es außerdem veränderbare Geräte-IDs, die speziell für Werber gedacht sind. Die AAID wird ab August 2014 verpflichtend für Android Apps.

Folgende messbaren Kennzahlen aus den Tracking-Daten in Apps gibt es:

Übersicht von Tracking-Diensten

jamediaTest digital zu finden sind:

Tracking-Dienste in Apps

Name

Advertise

Analytics

Tracking

12Mnkys

ja

ja

ja

161MEDIA

ja

ja

ja

360Yield

ja

ja

ja

ad-x.co.uk

ja

ja

ja

Adeven

ja

ja

ja

Addapptr

ja

ja

ja

Adinch

ja

ja

ja

adjust.io

ja

ja

ja

AdMarvel

ja

ja

ja

Admeta

ja

ja

ja

Admob

ja

ja

ja

Adnexus

ja

ja

ja

adpepper

ja

ja

ja

adscale

ja

ja

ja

AdSpirit

ja

ja

ja

AdTech

ja

ja

ja

affilinet

ja

ja

ja

amobee

ja

ja

ja

Applause

ja

ja

ja

Applovin

ja

ja

ja

Appoxee

ja

ja

ja

Apprupt

ja

ja

ja

Appsflyer

ja

ja

ja

Apsalar

ja

ja

ja

Atdmt

ja

ja

ja

Bango

ja

ja

ja

Bizo

ja

ja

ja

Bluekai

ja

ja

ja

BrightRoll

ja

ja

ja

Bugsense

ja

ja

ja

Burstmedia

ja

ja

ja

Capptain

ja

ja

ja

Chartbeat

ja

ja

ja

comScore

ja

ja

ja

Crashlytics

ja

ja

ja

Criteo

ja

ja

ja

Crittercism

ja

ja

ja

demdex

ja

ja

ja

Doubleclick

ja

ja

ja

ensighten

ja

ja

ja

eTracker

ja

ja

ja

Fiksu

ja

ja

ja

flashtalking

ja

ja

ja

Flurry

ja

ja

ja

heatmap.it

ja

ja

ja

Hockeyapp

ja

ja

ja

iAd

ja

ja

ja

INFOnline

ja

ja

ja

InMobi

ja

ja

ja

IntelliAd

ja

ja

ja

Jumptap

ja

ja

ja

KISSmetrics

ja

ja

ja

Kupona

ja

ja

ja

ja

ja

ja

Localytics

ja

ja

ja

madvertise

ja

ja

ja

Maxmind

ja

ja

ja

Meetrics

ja

ja

ja

Metrigo

ja

ja

ja

Mixpanel

ja

ja

ja

Mobify

ja

ja

ja

Mocean

ja

ja

ja

MologIQ

ja

ja

ja

Mookie 1

ja

ja

ja

MoPub

ja

ja

ja

mydas

ja

ja

ja

myThings

ja

ja

ja

New Relic

ja

ja

ja

NextPerformance

ja

ja

ja

Nosto

ja

ja

ja

Nuance

ja

ja

ja

Nuggad

ja

ja

ja

Omniture

ja

ja

ja

OpenX

ja

ja

ja

Outbrain

ja

ja

ja

Parse

ja

ja

ja

Phorm

ja

ja

ja

Piwik

ja

ja

ja

Plista

ja

ja

ja

Pusher

ja

ja

ja

Quantcast

ja

ja

ja

Quisma

ja

ja

ja

Refined Ads

ja

ja

ja

Rubicon Project

ja

ja

ja

segment.io

ja

ja

ja

Smart AdServer

ja

ja

ja

Sociomantic

ja

ja

ja

Swelen

ja

ja

ja

Tapjoy

ja

ja

ja

Tapstream

ja

ja

ja

Testflight

ja

ja

ja

Tradedoubler

ja

ja

ja

Trademob

ja

ja

ja

Transpera

ja

ja

ja

TripleDoubleU

ja

ja

ja

Turn

ja

ja

ja

Unister Adservices

ja

ja

ja

Unruly

ja

ja

ja

up-value

ja

ja

ja

Urban Airship

ja

ja

ja

Vesselapp

ja

ja

ja

Vibrant

ja

ja

ja

Vinsight

ja

ja

ja

weborama

ja

ja

ja

Webtrekk

ja

ja

ja

Webtrends

ja

ja

ja

Xiti

ja

ja

ja

xretarget

ja

ja

ja

Yieldlab

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ja

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Yieldmanager

ja

ja

ja

Yield-Optimizer

ja

ja

ja

YOC.com

ja

ja

ja

YuMe

ja

ja

ja

Zanox

ja

ja

ja

ja