Apple arbeitet im Geheimen mit einer mehrere hundert Mitarbeiter zählenden Einheit an Headsets fürAugmented und Virtual Reality, die Facebooks Oculus Rift und Microsofts Hololens Konkurrenz machen sollen. Das berichtet die "Financial Times" (Paywall) unter Berufung auf Informationen von mit den Apple-Plänen vertraute Personen. Dazu habe Apple den VR-Forscher Doug Bowman von der US-Universität Virginia Tech und andere Experten von Microsoft und Lytro abwerben können sowie gezielt andere Unternehmen wie beispielsweise PrimeSense (schon 2013), Metaio, Faceshift und das Augmented-Reality-Start-up Flyby Media, das eng mit Google an Ortungs-Software für das Project Tango zusammengearbeitet hat, aufgekauft. In den vergangenen Monaten hat Apple dem Bericht zufolge schon mehrere Headset-Prototypen entwickelt.
Apple-Chef Tim Cook hatte in der vergangenen Woche bei Bekanntgabe der Quartalszahlen die VR-Technologie als "wirklich cool" bezeichnet und von "interessanten Anwendungen" gesprochen. Erste Experimente mit VR-Headsets hatte Apple schon unter Steve Jobs mit einem kleinen Team durchgeführt, die damals noch unreife Technologie aber wieder verworfen. Ob die neuerlichen Anstrengungen zum kommerziellen Start eines VR- oder AR-Geräts führen, bleibt abzuwarten, heißt es, auch wenn Apple diesmal mit der Entwicklung weiter sei als vor 10 Jahren.
Analysten und Anleger trauen Apple teilweise nicht mehr ein so starkes Wachstum wie in den vergangenen Jahren zu. Einer der Gründe dafür ist, dass es derzeit keine Aussicht auf ein neues Blockbuster-Produkt wie damals bei der Einführung der iPod oder das iPhone gibt. Mit einem VR/AR-Headset könnte Apple ein solches Gerät bereits in Arbeit haben.