"Bloomberg"

Apple arbeitet in Geheimlabor an neuen iPhone-Displays

17.12.2015
Apple arbeitet in einem Geheimlabor in Taiwan an neuen Display-Technologien für iPhone und iPad. Die neuen Bildschirme für Apple-Smartphones und -Tablets sollen flacher, leichter, heller und stromsparender als bis bislang verwendeten sein. Offenbar bereitet Apple den Wechsel von LC- auf OLED-Displays für das iPhone und das iPad vor.

Apple arbeitet an neuen Display-Technologien für das iPhone und iPad. Dazu hat das Unternehmen in einem von Qualcomm Panel Manufacturing übernommenen Gebäude im Bezirk Longtan im nördlichen Taiwan eine Entwicklungs- und Produktionsstätte eröffnet, berichtet der Wirtschaftsdienst "Bloomberg" unter Berufung auf mit den Apple-Plänen vertraute Personen. Dort sollen seit diesem Jahr bis zu 50 Entwickler und andere Angestellte arbeiten, die Apple teilweise von anderen taiwanischen Display-Herstellern wie AU Optronics und Qualcomm abgeworben hat, heißt es in dem Bericht. In dem Geheimlabor entwickelt Apple Displays für die eigenen Smartphones, Tablets und Mac-Rechner, die flacher, leichter und heller als die bislang verwendeten Bildschirme sind.

Die verschiedenen Schichten des 3D-Touch-Displays von iPhone 6s
Foto: Apple

Offenbar beabsichtigt Apple auch, von den bisher für das iPhone und das iPad verwendetenLC-Displays auf Bildschirme auf OLED-Basis (OLED = Organic Light Emitting Diode) umzusteigen. OLED-Displays benötigen keine Hintergrundbeleuchtung, sind außerordentlich flach, liefern eine schärfere Anzeige als LCDs ab, arbeiten gleichzeitig stromsparender und bieten mehr Flexibilität beim Design von Smartphones, weil sie sich bis zu einem gewissen Grad krümmen lassen. Schon länger wird vermutet, dass Apple bereits seit Jahren an Möglichkeiten forscht, die Darstellungsqualität von OLEDs zu verbessern und die Herstellungskosten von Displays zu senken.

Angesichts der hohen Verkaufszahlen des iPhone könnten Apples Pläne, die Displays für die eigenen Smartphones und Tablets und die besten Produktionsvoraussetzungen dafür selbst zu entwickeln, sorgt für Unruhe auf dem Markt. Apple verringere dadurch die Abhängigkeit von Display-Lieferanten wie Samsung, LG Display, Sharp und Japan Display und könne künftig auch mit kleineren Herstellern wie AU Optronics oder Innolux zusammenarbeiten, schreibt "Bloomberg".

Frühestens 2018 - dann wird ein iPhone 7S oder ein iPhone 8 erwartet - wird Apple erstmals ein iPhone mit OLED-Bildschirm herausbringen, vermutet "Nikkei Asian Review". Apple werde dann zunächst sowohl iPhones mit OLED-Display sowie iPhones mit LCDs anbieten, weil es bei einer Absatzmenge von rund 200 Millionen iPhones pro Jahr schwer für den Hersteller sei, sich bei Display-Lieferanten eine ausreichende Anzahl an Panels zu sichern. Die im April dieses Jahres gelaunchte Apple Watch ist mit einem OLED-Display ausgestattet, dem die Experten von DisplayMate - außer bei der Helligkeit und der Energieeffizienz - eine exzellente Qualität bescheinigen.

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