Vor einem guten Monat lenkte Apple mit der Vorstellung der neuen iPhone-6-Modelle inklusive iOS 8 sowie der Ankündigung der Apple Watch die Aufmerksamkeit auf sich. Und vorgeführte Features wie Apple Pay und SMS Continuity würden zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht, wie das Unternehmen versprach. Das Versprechen löst Apple nun ein. Aber im Fokus steht diesmal die neue iPad-Generation, neue Mac-Rechner sowie die finale Version von Mac OS X 10.10 Yosemite. Neuigkeiten verkündet Apple auch zu seiner ersten Smartwatch. So gibt es das Entwicklerwerkzeug WatchKit ab November. Außerdem soll die Apple Watch "Anfang 2015" ausgeliefert werden. Genauer spezifizierte Apple den Vorstellungstermin aber noch nicht.
iPad Air 2: Tablet mit 9,7-Zoll-Display
Im Oktober 2013 stellte Apple das iPad Air vor. Das Tablet mit seinem 9,7-Zoll-Display überraschte vor allem durch sein nur 7,5 mm flaches Gehäuse und dem geringen Gewicht von 469 Gramm. Beim neuen iPad Air 2 ändert sich an den "Äußerlichkeiten" nur wenig. Das Design passt sich wie die Öffnungen für die Lautsprecher oder die Schalter an Apples Smartphones an; so gibt es nun keinen Sperrknopf mehr für die Ausrichtung.
Wie zu erwarten ist das iPad Air 2 mit nun 6,1 mm aber nochmals deutlich schlanker geworden. Die übrigen Abmessungen bleiben relativ unverändert. Beim Gewicht gibt es mit nun nur noch 437 Gramm aber eine weitere Reduzierung. Das 9,7-Zoll-Display löst dagegen unverändert 2048 x 1536 Bildpunkte auf. Apple hat aber die Reflexionen durch eine Beschichtung um 56 Prozent reduziert. Änderungen gibt es auch beim Home-Button: Wie beim iPhone gibt es nun auch für das Tablet Touch ID. Damit lässt sich das iPad Air 2 mit dem Fingerabdruck entsperren oder Einkäufe bei iTunes bestätigen.
Den Fokus hat Apple beim iPad Air 2 auf frische Innereien gelegt. Der A8 des iPhone wandert in einer kraftvolleren Variante A8X in das Tablet. Bei der Speicherkapazität bleibt mit wahlweise 16, 64 und 128 GByte quasi alles beim Alten; nur die 32-GByte-Variante wurde gestrichen.
Spezifikation |
iPad Air |
iPad Air 2 |
---|---|---|
Prozessor |
A7 + M7 Motion |
A8X + M8 Motion |
Kapazität |
16 / 32 / 64 / 128 GByte |
16 / 64 / 128 GByte |
Gewicht |
469 g (WLAN) / 478 g (LTE) |
437 g (WLAN) / 444 g (LTE) |
Abmessungen |
240 x 169,5 x 7,5 mm |
240 x 169,5 x 6,1 mm |
WLAN |
802.11a/b/g/n MIMO |
802.11ac MIMO |
FaceTime HD Kamera |
1,2 Megapixel |
1,2 Megapixel |
iSight Kamera |
5 Megapixel |
8 Megapixel |
Akku |
32,4 Wh |
27,3 Wh |
Laufzeit |
10 h (Surfen WLAN) |
10 h (Surfen WLAN) |
Beim WLAN erhält das iPad Air 2 nun das modernere 802.11ac mit MIMO-Technik und bis zu 866 Mbit/s Transferrate, Bluetooth 4.0 und optional LTE. Durch den 20-nm-Prozess des A8X erhöht sich die Energieeffizienz des iPad Air 2. Trotz höherer Performance - Apple spricht vom 40 Prozent Plus gegenüber dem A7 im Vorgänger - bleibt die Angabe der Akkulaufzeit mit 10 Stunden beim WLAN-Surfen unverändert. Mit der neuen iSight-Kamera mit 8 Megapixel (iPad Air: 5 MP) sind nun Timelapse-, Slow-Motion-Videos und Burst-Fotos möglich.
Die Analogie des neuen iPad Air 2 zum iPhone 6 macht auch vor der Farbgebung nicht halt. Apple preist das 9,7-Zoll-Tablet in Silber und Spacegrau sowie mit goldenen Gehäuserücken an. Apple bietet das neue iPad Air 2 im Laufe der nächsten Woche in Deutschland an; Vorbestellungen sind ab dem 17. Oktober möglich.
Modell |
Preis |
---|---|
16 GByte Wi-Fi |
489 € |
16 GByte Wi-Fi + LTE |
609 € |
64 GByte Wi-Fi |
589 € |
64 GByte Wi-Fi + LTE |
709 € |
128 GByte Wi-Fi |
689 € |
128 GByte Wi-Fi + LTE |
809 € |
iPad mini 3: Tablet mit 7,9-Zoll-Display
Das iPad mini geht in die dritte Generation. Apples kleines Tablet setzt unverändert auf einen 7,9-Zoll-Bildschirm. Während die erste Generation von 2012 noch mit 1024 x 768 Bildpunkten Auflösung auskommen musste, erhielt das das im Oktober 2013 vorgestellte "iPad mini mit Retina-Display" eine Auflösung von 2048 x 1536 Pixel. Das neue iPad mini 3 (nun ohne Retina in der Bezeichnung) bleibt dieser Auflösung treu.
Beim Design bleibt das neue iPad mini 3 relativ unverändert zum Vorgänger iPad mini 2 (bisher als iPad mini mit Retina Display bezeichnet). So gibt es beim 3er Mini weiterhin auch den Sperrknopf; im Gegensatz zum iPad Air 2. Auch bei den Abmessungen und der Dicke gibt es keine Veränderungen zum Vorgänger. So zeigt die Schieblehre weiterhin 7,5 mm an. Beim Gewicht hat sich mit 331 Gramm (WLAN-Variante) ebenfalls nichts geändert.
Auffälligstes äußeres Merkmal des neuen iPad mini 3 ist wie beim großen Tablet der Touch-ID-Sensor. Damit gibt es auch beim kleinen Tablet keine Ausrede mehr, einen Sperr-Code aus Bequemlichkeitsgründen wegzulassen. Außerdem kann auch beim 3er Mini Touch ID für den Online-Einkauf via Apple Pay benutzt werden.
Die restliche Ausstattung hat sich nicht geändert. Das iPad mini 3 nutzt weiterhin den A7-Prozessor, besitzt WLAN 802.11n und optionales LTE. Die rückwärtige iSight-Kamera bleibt beim Mini 3 bei 5 Megapixel. Bei der FaceTime-Kamera an der Frontseite hat sich bei unveränderten 1,2 Megapixel ebenfalls nichts im Vergleich zum bisherigen iPad mini getan.
Der Lithium-Polymer-Akku des iPad mini 3 besitzt weiterhin eine Kapazität von 23,8 Wh. Damit sind laut Apple wieder 10 Stunden beim Surfen im Internet via WLAN möglich. Im Mobilfunkbetrieb sollen 9 Stunden möglich sein. Nur bei den Speicherkapazitäten gibt es Unterschiede: Statt 16 und 32 GByte lässt sich beim iPad mini 3 nun zwischen 16, 64 und 128 GByte Kapazität wählen. Apple bietet das neue iPad mini 3 wie das iPad Air 2 im Laufe der nächsten Woche in Deutschland an; Vorbestellungen sind ab dem 17. Oktober möglich.
Modell |
Preis |
---|---|
16 GByte Wi-Fi |
389 € |
16 GByte Wi-Fi + LTE |
509 € |
64 GByte Wi-Fi |
489 € |
64 GByte Wi-Fi + LTE |
609 € |
128 GByte Wi-Fi |
589 € |
128 GByte Wi-Fi + LTE |
709 € |
Das bisherige iPad mini 2 gibt es nun ab einem Einstiegspreis von 289 Euro. Auch erste iPad mini (kein Retina) ist ab 239 Euro weiterhin erhältlich.
iOS 8.1: Apple Pay und SMS Continuity
Mit der Vorstellung des iPhone 6 und iPhone 6 Plus kündigte Apple seinen mobilen Bezahldienst Apple Pay für Oktober an. Für die Funktion hat Apple die Nahfunktechnologie NFC in seine Smartphones erstmals integriert. Zusammen mit dem nun vorgestellten Update iOS 8.1 geht Apple Pay in den USA nun am 20. Oktober 2014 an den Start.
Apple kooperiert für seinen Bezahldienst unter anderem mit den großen weltweit agierenden Kreditkartenunternehmen Visa, MasterCard und American Express. Anwender können neue Kreditkarten in die App Passbook hinzufügen. Apple Pay lässt sich auch auf den neuen iPads für Online-Einkäufe verwenden.
Mit iOS 8 kündigte Apple im September auch das sogenannte SMS Continuity an. Das Feature funktionierte zum Testen nur in den Beta-Versionen von iOS 8, nicht im finalen Release. In iOS 8.1 geht SMS Continuity nun in Serie. Wer mehrere iOS-8.1-Geräte und Mac OS X 10.10 mit der identischen Apple-ID nutzt, kann auf allen Geräten jeweils neben seinen iMessages nun auch SMS und MMS lesen oder schreiben. Eine SMS, die auf dem iPad oder Mac geschrieben wird, leitet Apple über seine iCloud an das iPhone weiter, welches die Nachricht dann verschickt.
Apple stellt iOS 8.1 ab dem 20. Oktober über die Softwareaktualisierung auf den Geräten kostenlos zur Verfügung.
Neuer iMac mit Retina 5K Display und Mac mini
Bei seinen iMacs hat Apple bisher Modelle mit 21,5 und 27 Zoll Display-Diagonale im Angebot. Während der 21,5-Zoll-iMac eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln bietet, löst das 27-Zoll-Modell 2560 x 1440 Bildpunkte auf. Die Geräte setzen auf Intels Core i5 und Core i7 mit Dual- und Quad-Core und Haswell-Technologie (22 nm Fertigung).
Beim neuen iMac 27 Zoll mit Retina 5K Display schraubt Apple die Auflösung des Bildschirms stark nach oben. Bei 5120 x 2880 Bildpunkten bietet das Display die siebenfache Pixelanzahl im Vergleich zu Full HD.
Neben dem neuen Retina-Display spendiert Apple dem neuen iMac auch mehr Leistung mit einer 3,5-GHz-Vierkern-CPU Intel Core i5. Als Option gibt es einen Core i7 mit 4,0 GHz Taktfrequenz. Als Grafik verfügt der Retina-iMac über eine AMD Radeon R9. Desweiteren sind 8 GByte Arbeitsspeicher, Thunderbolt 2 sowie ein Fusion Drive mit 1 TByte Kapazität Standard beim iMac mit Retina Display.
Den neuen iMac Retina gibt es ab 2599 Euro. Der iMac ist ab sofort bei Apple im Online-Store bestellen. In den Retail-Stores gibt es den 5K-iMac im Laufe der nächsten Woche.
Apple hat auch dem Mac mini ein Update spendiert. Der Mini-Rechner bekommt nun Intel-Prozessoren der vierten Generation (Haswell), Flash-Storage, WLAN 802.11ac sowie zwei Thunderbolt-2-Ports. Im Ruhezustand soll der neue Mac mini lediglich 6 Watt benötigen, wie Apple angibt. Damit sei der Mac mini dem Hersteller zufolge der energieeffizienteste Desktop der Welt.
Der Preis des neuen Mac mini beginnt bei 519 Euro. Hier gibt es einen Core i5 mit Dual Core und 1,4 GHz Taktfrequenz, 4 GByte RAM sowie eine 500 GByte große Festplatte. Das Topmodell mit 2,8-GHz-Core-i5, 8 GByte Arbeitsspeicher und 1 TByte Fusion Drive sowie schnellerer Grafik kostet 1019 Euro. Der aktualisierte Mac mini ist ebenfalls ab sofort im Online-Store verfügbar.
Mac OS X 10.10 Yosemite
Apple bietet mit OS X 10.10 Yosemite eine im Design und der Bedienung verfeinerte Version seines Mac-Betriebssystems an. Neben neuen Features legt Apple Wert auf eine einheitlichere Bedienung und Zusammenarbeit mit iOS-Geräten. Die Bedienoberfläche gleicht sich zunehmend iOS an, was bereits an dem "flachen" Design der Apps und Elemente auffällt.
Eine Neuheit von Yosemite ist die Integration von iCloud Drive. Ähnlich wie in SkyDrive oder Dropbox können nun alle Dokumenttypen über die Geräte eines Anwenders gespeichert, gelesen oder bearbeitet werden. Dies gilt nicht nur für Mac-OS-10.10- und iOS-8-Geräte, sondern auch für Systeme mit Windows.
Neben der bereits bei iOS 8.1 erwähnten Funktion zum Schreiben von SMS und MMS auf Mac-Systemen lassen sich auch Telefonanrufe annehmen und durchführen. Hierfür muss das iPhone mit iOS 8.1 aber in der Nähe des Macs liegen und natürlich an sein. Bei Mac OS X 10.10 Yosemite ist hierfür in den Einstellungen von FaceTime die Option iPhone-Funknetzanrufe zu aktivieren.
Eine weitere neue Funktion von Yosemite im Verbund mit iOS 8.1 nennt sich Handoff. Wird beispielsweise auf dem iPhone begonnen, eine neue E-Mail zu schreiben, so kann man jederzeit zum MacBook greifen und automatisch den begonnenen Text weiter schreiben. Für die Funktion ist eine aktive Datenverbindung auf dem jeweiligen Gerät erforderlich und der identische iCloud-Account muss aktiv sein. Mit den neuen Betriebssystemen funktioniert nun AirDrop auch zwischen Mac- und iOS-Geräten.
Die Mitteilungszentrale in Yosemite, die mit einem Klick rechts oben in der Statusleiste erreichbar ist, gleicht vom Aufbau und den Funktionen ebenfalls zunehmend iOS 8. Das gleiche gilt auch für den Safari-Browser: Das Tab-Management und Design ist dem Browser auf dem iPad sehr ähnlich. Die aktualisierte Version der App Mail kann über Markup zum direkten Ausfüllen und Unterzeichnen von PDFs in der E-Mail verwendet werden. Über Mail Drop lassen sich zudem bis zu 5 GByte große Anhänge versenden.
Mac OS X 10.10 Yosemite ist ab sofort als kostenloser Download im Mac App Store erhältlich, wie Apple angibt.