Den iPhone-Vorstellungen wurde mit großer Spannung entgegengefiebert, obwohl die aktuellen Versionen nicht mehr das Maß aller Dinge sind - sie kosten trotzdem noch ein Vermögen! Hersteller wie Samsung, LG und HTC haben mit ihren Android-Boliden das iPhone locker überholt. Also stellen wir uns die Frage, schafft Apple mit dem iPhone 6s den Anschluss?
Design: Hochwertige Materialien und tolle Optik
Die neuen iPhone-Modelle 6s und 6s Plus sehen ihren Vorgängern zum Verwechseln ähnlich - erst bei näherer Betrachtung fallen kleine Unterschiede wie versetzte Schrauben und Lautstärketasten auf, die vor allem zur Verstärkung des Gehäuses dienen sollen, um einen erneuten Bendgate zu vermeiden. Übrigens bestehen die 6S-Modelle wieder aus Aluminium, wodurch sie schick und edel aussehen.
Die Konkurrenz setzt ebenfalls auf hochwertiges Material: Samsungs Galaxy-S6-Reihe ist aus Glas und Aluminium gefertigt, das S6 Edge bietet als Besonderheit sogar ein zweiseitig gewölbtes Display, das dem Gerät nicht nur ein außergewöhnliches Design verleiht, sondern auch positiven Einfluss auf die Bedienung hat. LG greift auf Echtleder zurück, das dem Gerät einen sehr individuellen Look verpasst. Das G4 unterscheidet sich dadurch stark von der Konkurrenz und fällt auf. Das aktuelle HTC One M9 kommt wie das iPhone 6s im Metallgehäuse daher. Das Smartphone ist hochwertig verarbeitet und sieht schick aus.
Jedes dieser Highend-Geräte setzt auf wertige Materialien, sieht gut aus und fühlt sich auch so an - weshalb eine Wertung in dieser Kategorie entfällt.
Display: Weiterhin "geringe" Auflösung beim iPhone
Highend-Androiden wie das Galaxy S6 und LG G4 zeigen auf ihren 5,1 und 5,5 Zoll großen Bildschirmen vierfache HD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) an. Sony verbaut als erster Hersteller sogar ein 4K-Display in sein Flaggschiff Xperia Z5 Premium mit 5,5 Zoll großem Display.
Der Touchscreen des iPhone 6s misst weiterhin 4,7 Zoll und löst mit 1334 x 750 Pixeln auf, der Screen des 6s Plus zeigt auf seinen 5,5 Zoll 1920 x 1080 Pixel an.
Während die Bildschirme der Android-Modelle auf eine Pixeldichte von 500 bis rund 800 ppi kommen, bieten die iPhones zwischen 320 und 400 Pixel per Inch. Das ist zwar auch schon ausreichend, im direkten Vergleich mit der Konkurrenz fällt der Schärfen-Unterschied aber tatsächlich auf. Die Bildqualität der Androiden ist teilweise besser.
Zwar sehen die Display-Inhalte beeindruckend aus, aufgrund der hohen Punktedichte müssen Grafik-Chip und CPU hart arbeiten, was wiederum den Akku in Mitleidenschaft zieht - folglich verringert sich die Akkulaufzeit.
3D Touch: Sie kennen sicherlich Force Touch, die Touchscreen-Technik, die Apple unter anderem bei seiner Watch einsetzt. Das Display merkt, wie fest Sie darauf tippen, um verschiedene Aktionen auszuführen. Diese Technik kommt nun auch im iPhone 6s und 6s Plus vor, heißt aber 3D Touch, weil sie andere Funktionen ermöglicht. Beispiel: Tippen Sie leicht auf das Icon der Karten-App, navigiert Sie das Smartphone sofort an einen vorher definierten Ort wie "Zuhause". Mit Quick Actions bietet 3D Touch Kurzbefehle für die Funktionen, die Sie am häufigsten starten und verwenden. Über eine einfachen Druck vom Homescreen aus können Sie jetzt etwa eine Nachricht senden oder ein Selfie aufnehmen. Eine ähnlich weitentwickelte und intuitive Bedienung bietet derzeit kein Konkurrenz-Gerät.
Daten | Apple iPhone 6s Plus | Apple iPhone 6s | Apple iPhone 6 | Samsung Galaxy S6 Edge | Sony Xperia Z5 |
Display (Technik) | Retina Display HD | Retina Display HD | Retina Display HD | Super AMOLED | LCD |
Größe, Auflösung | 5,5 Zoll, 1920 x 1080 Pixel | 4,7 Zoll, 1334 x 750 Pixel | 5,5 Zoll, 1920 x 1080 Pixel | 5,1 Zoll, 2560 x 1440 Pixel | 5,2 Zoll, 1920 x 1080 Pixel |
Pixeldichte | 401 ppi | 326 ppi | 401 ppi | 576 ppi | 424 ppi |
Prozessor | Apple A9 | Apple A9 | Apple A8 | Samsung Exynos 7420 | Qualcomm Snpadragon 810 |
CPU (Takt, Kerne) | keine Angabe | keine Angabe | 1,4 GHz, Dualcore | 4 x 2 GHz + 4 x 1.5 GHz, Octacore | 4 x 2 GHz + 4 x 1.5 GHz, Octacore |
RAM-Speicher | keine Angabe | keine Angabe | 1 GB | 3 GB | 3 GB |
Betriebssystem | iOS 9 | iOS 9 | iOS 8 (Update folgt) | Android 5.1 | Android 5.1 |
Besonderheit | 3D Touch, Live Photos | 3D Touch, Live Photos | Apple Pay | gewölbtes Display, spezielles Design | Wasser- und Staubdicht, schneller Autofokus |
Speicher (intern, erweiterbar) | 16, 64, 128 GB, nein | 16, 64, 128 GB, nein | 16, 64, 128 GB, nein | 32, 64, 128 GB, nein | 32 GB |
Kamera (Foto, Video) | 12 MP, 4K | 12 MP, 4K | 8 MP, Full HD | 16 MP, 4K | 23 MP, 4K |
Internet (Speed) | LTE Advanced | LTE Advanced | LTE | LTE | LTE |
WLAN | 11ac | 11ac | 11ac | 11ac | 11ac |
Bluetooth | Bluetooth 4.2 | Bluetooth 4.2 | Bluetooth 4.2 | Bluetooth 4.1 | Bluetooth 4.1 |
NFC | ja | ja | ja | ja | ja |
Akku (Kapazität, Einbau) | keine Angabe, fest | keine Angabe, fest | 1810 mAh, fest | 2600 mAh, fest | 2900 mAh, fest |
SIM-Karten-Art | Nano-SIM | Nano-SIM | Nano-SIM | Nano-SIM | Nano-SIM |
Gewicht | 192 Gramm | 143 Gramm | 172 Gramm | 132 Gramm | 165 Gramm |
Abmessung (mm) | 158,2 x 77,9 x 7,3 | 138,3 x 67,1 x 7,1 | 158,1 x 77,8 x 7,1 | 142,1 x 70,1 x 7,0 | 146 x 72,1 x 7,45 |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) | 849 bis 1069 Euro | 739 bis 959 Euro | 699 bis 899 Euro | 849 bis 1049 Euro | 699 Euro |
Performance: Mehr Rechenleistung
Bei den Android-Modellen Galaxy S6, LG G4 und Xperia Z5 gehören Octa-Core-Prozessoren zum Standard - genau wie 3 und nun sogar 4 GB RAM Arbeitsspeicher. Teilweise benötigen die Geräte so viel Leistung, da Android und die für das System entwickelten Programme recht ressourcenhungrig sind. Apple ist von diesem Wettrüsten unbeeindruckt und setzt bei der A9-CPU vermutlich wieder auf 2 Kerne - viele Details zur neuen CPU sind derzeit noch nicht bekannt. Sie soll laut Apple aber 70 Prozent schneller und effizienter arbeiten als der Vorgänger A8, die Grafikleistung soll sogar um rund 90 Prozent höher sein. Den Arbeitsspeicher verdoppelt Apple auf 2 GB wie beim iPad Air 2. Indem Apple weiterhin auf wenig RAM-Speicher setzt, müssen Entwickler dementsprechend ressourcensparend entwickeln - so bleibt die Performance stets hoch. Vollständigkeitshalber sollten Sie wissen, dass alle Hersteller aktueller Boliden auf 64 Bit setzen.
Kamera: iSight-Cam bei 12 Megapixeln angekommen
Samsung, Sony und Co. verbauen schon lange Kameras mit 16 und mehr Megapixeln bei großen Bildsensoren und weiten Blendenöffnungen. Apple hielt dagegen lange an 8 Megapixeln fest, erhöht jetzt immerhin auf 12 Megapixel. Ob der Bildsensor zusätzlich gewachsen ist, ist nicht bekannt, die Bilder sollen aber trotz höherer Auflösung nicht rauschen. Der Autofokus arbeitet seit der letzten Version mit dem Phasenvergleichsverfahren aus dem Profibereich, er ist unheimlich schnell und smooth. Die Videocam nimmt jetzt Filme in 4K auf, das können Androiden schon lange.
Die Fotoqualität ist auch beim Galaxy S6 sehr hoch, der Autofokus arbeitet aber bei weitem nicht so gut wie der im iPhone. LG verbaut beim G4 wieder einen Laser-Autofokus, der tatsächlich gut funktioniert - allerdings nur auf knapp 40 Zentimetern. Sony entwickelt seine Kameratechnik selbst und kann sie optimal anpassen. Beim neuen Xperia Z5 kommt eine 23-Megapixel-Kamera zum Einsatz mit einem 1/2,3-Zoll-Sensor. Der hybride Autofokus kombiniert hier zwei Technologien: Kontrasterkennung für Präzision und Phasenerkennung für Geschwindigkeit. In rund 0,03 Sekunden soll er fokussieren. In der Theorie klingt dies nach der aktuell besten Smartphone-Kamera, was ein ausführlicher Test und Vergleich mit dem iPhone 6s aber noch zeigen muss.
Live Photos:Apple führt mit den beiden Modellen iPhone 6s und iPhone 6s Plus die Funktion Live Photos ein. Hierbei nimmt die Kamera neben dem Foto selbst auch die Momente unmittelbar vor und nach dem Auslösen auf, um eine Art Bewegt-Foto darzustellen. Das ist zwar ein nettes Feature, aber nicht neu, bestimmte Androiden könnten das schon vor Jahren.
Sprachsteuerung: Hey Siri
Auch die Sprachsteuerung Siri bekommt ein Update. Sie hört nun ständig mit und reagiert auf den Befehl "Hey, Siri". Google bietet auf allen Android-Geräten mit aktueller Version mit "OK Google" bereits einen ähnlichen Weckruf an. Zwar nähern sich die Sprachsteuerungen an, Siri ist aber noch immer etwas ausgereifter und kommt einem natürlichen Gesprächspartner näher als es die Sprachsteuerung von Google Now kann.
Preis und Verfügbarkeit des iPhone 6s und 6s Plus
Beide Modelle können Sie bereits ab dem 12. September vorbestellen, offizieller Marktstart ist der 25. September. Es gibt wie gewohnt drei verschiedene Speichergrößen, zu unterschiedlichen Preisen, beide Varianten gibt es in den vier Farben Silber, Gold, Grau und Roségold. Das iPhone 6s mit 16-GB-Modell kommt für 739 Euro, für 849 Euro bekommen Sie das das 64-GB-Modell und 959 Euro sind für das 128-GB-Modell fällig. Das iPhone 6s Plus wird für 849 Euro für das 16-GB-Modell, für 959 Euro für das 64-GB-Modell und für 1.069 Euro für das 128-GB-Modell erhältlich sein.
Der Vorteil bei Android: Die Geräte gibt es in allen Preiskategorien. Nur die Highend-Boliden sind ebenfalls sehr teuer, vor allem Samsung fährt derzeit eine ähnliche Preispolitik. Für das Galaxy S6 Edge mit 128 GB sind knapp 1050 Euro fällig. Sony, LG und HTC sind zwar günstiger, bieten aber auch nicht so hohe Speichergrößen an.
Erstes Fazit zu iPhone 6s und 6s Plus: Innovative Features
Die Erwartungen an Apple sind bei jeder Neuvorstellung extrem hoch und am Ende wurde stets die fehlende Innovation bemängelt. Viele besondere Funktionen, die wir noch nicht von anderen Smartphones kennen, bietet das iPhone 6s zwar nicht. Dafür sind die neuen Features auf den Punkt und innovativ. Vor allem 3D Touch weist völlig neue Bedienungsmöglichkeiten auf. In Zukunft werden weitere Hersteller ähnliche Technologien verbauen. Außerdem steht ein iPhone für starke Performance.
Die technischen Daten klingen vielversprechend, wenn auch die Android-Boliden im Vergleich hier besser abschneiden. Trotzdem finden wir, dass die neuen iPhone-Modelle wieder aufschließen können, vor allem Dank 3D Touch! Außerdem arbeitet das System sehr stabil und ressourcensparend. Bei Android ist derzeit das Problem, dass die Hersteller ein Wettrüsten veranstalten: Alle setzen mittlerweile auf extrem starke Hardware und auf besonders hohe Display-Auflösungen. Dadurch sinkt die Akkulaufzeit enorm und der Endkunde hat nur wenig von seinem Highend-Smartphone - außer er hat stets ein mobiles Ladegerät dabei!
Der Vorteil liegt hier klar bei Apple, da das Unternehmen die meisten Teile selbst entwickelt und Hard- und Software nahezu perfekt aufeinander abstimmen kann. Das iPhone 6s scheint in diesem Fall sehr stimmig zu sein und dem einen oder anderen Androiden wird es den Rang ablaufen.