Bisher standen die IT-Kosten insgesamt im Blickfeld. Dies hat sich jedoch deutlich geändert. So fragen Unternehmensleitungen in mehr als 60 Prozent der Fälle gezielt nach den Kosten für den Applikationsbetrieb. Wichtigste Ursache dieses Trends sei die wachsende Komplexität der Anwendungen, so Compass. Durch Konsolidierungen, bei der Standorte zusammengelegt werden, aber auch durch Unternehmensfusionen würden pro Server immer größere Applikationen betrieben.
Darüber hinaus würden die Kosten klarer zugeordnet: Aufwände, die früher oft in den Fachbereichen "versteckt" waren, würden jetzt der IT zugerechnet. Dazu hätten insbesondere Konsolidierungen und Outsourcing-Bestrebungen beigetragen, in deren Vorfeld die IT-Kosten eindeutig bestimmt werden müssen.
Firmenvorstände fragen heute stärker nach den Kosten einer einzelnen Applikation. Damit werden strategische Entscheidungen erleichtert – etwa ob IT-Unterstützungsfunktionen für bestimmte geschäftliche Prozesse besser ausgelagert werden oder ob sie überhaupt wirtschaftlich sinnvoll sind. Denn bis zu 30 Prozent des Personalaufwands in der IT werden mittlerweile für den Applikationsbetrieb aufgebracht.
Damit stehen die IT-Dienstleister vor einer neuen Herausforderung. Dieser Bereich erweist sich als eine offene Flanke, die nicht kalkulierbar ist, weil die Kosten stark von schwankenden Kundenanforderungen abhängen. Anbieter ob interne IT-Abteilung oder externer Dienstleister, müssen die tatsächlichen Kosten deshalb unbedingt kennen und beherrschen lernen.
Für die Untersuchung wertete Compass 95 Unternehmens-Analysen aus, die im vergangenen Jahr im deutschsprachigen Raum durchgeführt wurden.
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