Daten in Echtzeit, Multi-Media-Elemente und neue Kommunikationswege - das sind die größten Vorteile, die mobile Apps Vermögensberatern im Kundengespräch bieten. Derzeit schöpfen diese Apps ihr Potenzial aber noch nicht aus. So lautet jedenfalls eine Einschätzung des Schweizer Marktforschers Myprivatebanking Research.
Zehn Anbieter von mobile Apps für die Vermögensberatung hat Myprivatebanking unter die Lupe genommen. Es sind Folgende: Advent (Black Diamond iPad App), Appway (Appway Client Onboarding), Avaloq (Avaloq Front Suite Tablet App: Wealth Advisory), Charles River Development (Charles River Mobile), DST (DST Vision Mobile), Finantix (Finantix Wealth Apps), Kony Solutions (Kony Mobile Financial Advisor), Microstrategy (Microstrategy Wealth Management Solutions) sowie PolarisFT (Intellect FABX for iPad) und Sungard (Mobile Meeting for Financial Planning; Mobile Meeting for Portfolio Management).
Im Gesamturteil können die Apps durchaus überzeugen, so die Marktforscher. Sie stellen jedoch fest, dass jede der untersuchten Lösungen ihre Stärken habe - keine aber nutze alle Möglichkeiten.
Das heißt konkret:
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Die Lösungen weisen einiges an Inhalt und Funktionalität an, aber nur vier ermöglichen das Erstellen von Ad-hoc-Berichten zu Portfolio-Analysen.
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Die Berater bringen mittels dieser Apps zwar eine Fülle an Informationen mit zum Kunden, aber lediglich eine weist gut durchdachte Funktionen zu Gesprächsvorbereitung und -führung auf.
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Keine der untersuchten Apps verfügt über umfassende und flexible Optionen zu Gestaltung und Weitergabe von Unterlagen. Mail- und Druckfunktionen sind eingeschränkt.
Design der Standard-Software herrscht vor
Insgesamt, so das Urteil der Marktforscher, herrscht bei den mobilen Apps das Design der Standard-Software des jeweiligen Software-Herstellers vor. Francis Groves, leitender Analyst bei Myprivatebanking, will diese erste Generation mobiler Lösungen für Finanzberater aber nicht schlechtreden. Sie könnten helfen, die Interaktion zwischen Berater und Kunde "massgeblich zu verbessern". So könnten sie "Papierberge, veraltete Berichte und nicht-aktualisierte Portfoliodaten" ablösen.
Groves gibt zu Bedenken, dass solche Apps keine leichte Kost seien. Sie müssten sowohl die Bedürfnisse der Finanzberater erfüllen als auch die von deren Kunden. Das erfordere einen überdurchschnittlich hohen Komplexitätslevel und eine hohe Informationstiefe, jedenfalls im Vergleich zu den meisten mobilen Apps für private Nutzer.