Tools fürs Home Office

Arbeiten trotz Fußball und Unwetter

24.05.2011 von Christiane Pütter
Fußballspiele oder eine Königshochzeit können Firmen ebenso schaden wie Schneefälle und Vulkanasche. Anbieter Citrix gibt 5 Ratschläge für den Krisenfall.

Eyjafjallajökull hieß der isländische Vulkan, der ab Mitte April 2010 den Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas zum Erliegen brachte. Ob Vulkanasche oder starke Schneefälle - Unternehmen müssen Schaden fürchten. Meetings werden abgesagt, Mitarbeiter kommen nicht zur Arbeit, die Produktion wird eingeschränkt. Hier sehen Anbieter von Collaboration-Tools ihre Chance.

Der Netzwerk-Anbieter Citrix zum Beispiel hat den Marktforscher YouGov mit zwei Studien über die Situation in Großbritannien beauftragt. Die Forscher befragten 2.000 Einzelpersonen und 500 Unternehmen. Konkret ging es dabei um starke Schneefälle im Winter 2010.

Starke Schneefälle im Winter 2010 führten dazu, dass Mitarbeiter das Auto stehen ließen und einfach von zu Hause aus arbeiteten.
Foto: Indigo Fish - Fotolia.com

Obwohl mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) angibt, mindestens einmal zu spät oder überhaupt nicht zur Arbeit gekommen zu sein, setzen sich Collaboration-Lösungen offenbar nur langsam durch. In der jetzt veröffentlichten Studie erklären 28 Prozent der Firmen, "mehr Angestellte" als früher hätten die Ausstattung, um von zu Hause aus arbeiten zu können. In der Vorjahres-Analyse sagten das 25 Prozent der Unternehmen. Leider schreibt YouGov nicht, wie viel Prozent der Angestellten denn nun über solche Tools verfügen.

Unter den befragten Unternehmen erklärt nur jedes dritte (34 Prozent), "überhaupt nicht" betroffen gewesen zu sein. 24 Prozent mussten Meetings verschieben oder absagen, 20 Prozent konnten wichtige Partner oder Lieferanten nicht erreichen. Mitarbeiter waren übrigens nicht immer wegen unpassierbarer Straßen oder ausfallender Züge verhindert - immerhin jeder Zwölfte (acht Prozent) hatte schlicht keine Chance, seine Kinder unterzubringen. Die hatten nämlich schulfrei.

Nichtsdestoweniger geben 58 Prozent der befragten Firmen an, nach wie vor keinen Continuity-Plan entwickelt zu haben. Mit dem Installieren von Tools ist es dabei nicht getan, so Citrix. Der Anbieter rät Folgendes:

5 Ratschläge für den Krisenfall

1. Kommunikation vorab: Führungskräfte sollten sich vorab mit ihren Teams besprechen,

2. Mitarbeiter technisch ausstatten: Fernzugriff auf das Firmennetz und Web-Conferencing-Technologien sollen Ausfälle gering halten,

3. mit Kunden sprechen: Kunden sollten so früh wie möglich über Ausfälle und Einschränkungen informiert werden,

4. Alternativen überdenken: Vielleicht müssen Meetings nicht komplett abgesagt werden, sondern können als Web-Konferenz stattfinden,

Firmen brauchen einen Continuity-Chef

5. einen Continuity-Verantwortlichen bestimmen: ein strukturiertes Vorgehen soll verhindern, dass jeder vor sich hin wurstelt. Firmen sollten einen Continuity-Verantwortlichen bestimmen.

Citrix glaubt, damit auch Problemfälle anderer Art lösen zu können, TV-Ereignisse nämlich. Große Sportwettkämpfe zum Beispiel stellen Firmen immer wieder vor die Situation, dass Angestellte gerne zu Hause bleiben und fernsehen möchten.

Immerhin mag es dann ja mit einem 90-Minuten-Fußballspiel geschehen sein - die Hochzeit des britischen Prinzen William dagegen wurde sechs Stunden lang übertragen. Da dürften auch Collaboration-Tools nicht mehr helfen. Bleibt zu hoffen, dass die Ehe hält und "Wills" das ganze Spektakel nicht wiederholt.