In den drei Monaten bis Juli erhöhte sich die Arbeitslosenquote von 3,9 auf 4,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit diesem Anstieg gerechnet.
Die Beschäftigung sank in den drei Monaten bis Juli deutlich schwächer als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 12 000, während Analysten im Mittel einen Abbau von 125 000 Stellen erwartet hatten. Die Löhne stiegen im selben Zeitraum ohne Bonuszahlungen um 0,2 Prozent, mit Bonuszahlungen gingen sie dagegen zurück.
Der britische Arbeitsmarkt hat sich in der Corona-Krise bislang relativ unanfällig gezeigt. Dies ist aber vor allem Folge eines staatlichen Unterstützungsprogramms, das der deutschen Kurzarbeit ähnelt.
Die drastischen Auswirkungen der Corona-Krise zeigt eine andere Messung des ONS: Neben den Zahlen nach internationalen Standards veröffentlicht das Statistikamt auch eine nationale Berechnung. Diese läuft den Zahlen nach internationaler Methode einen Monat voraus. Demnach ist die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe ("Claimant Count") im August um weitere 73 700 auf insgesamt 2,7 Millionen gestiegen. Seit März, als die Corona-Beschränkungen in Kraft getreten waren, hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt. (dpa/ad)