Es sei ein äußert schwieriges Jahr mit multiplen Belastungen wie Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation und Energie-Krise gewesen, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, am Dienstag in Nürnberg. Diese hätten auch Spuren hinterlassen, aber angesichts der vielen Herausforderungen seien diese moderat gewesen. "Wir haben auch hier gesehen, wie sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt doch zunehmend entkoppeln."
Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Behörde bei 2,418 Millionen. Das waren 195.000 Menschen weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank im Jahresdurchschnitt verglichen mit 2021 um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent. Ab der Jahresmitte sorgte die Erfassung ukrainischer Geflüchteter jedoch zu einem Anstieg bei Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, wo Menschen in Maßnahmen wie Integrationskursen erfasst werden.
Kurzarbeit nimmt deutlich ab
Auch die Kurzarbeit nahm 2022 verglichen mit den beiden Vorjahren deutlich ab. Allerdings trübte sich die Situation infolge der Energiekrise im zweiten Halbjahr ein, so dass der geschätzte Jahresdurchschnitt von etwa 430.000 Kurzarbeitenden immer noch über dem Vor-Corona-Jahr 2019 lag. 2021 lag der Jahresdurchschnitt noch bei 1,85 Millionen Menschen in Kurzarbeit.
Auch 2023 wird aus Sicht von Nahles wieder von Unsicherheiten geprägt sein. Vor allem der Fachkräftemangel werde einen Schwerpunkt einnehmen, sagte sie. 2023 soll deshalb ein Fokus darauf liegen, die duale Ausbildung wieder zu stärken, die stark unter der Pandemie gelitten habe. Auch die Zuwanderung von Fachkräften sowie Qualifizierung und Weiterbildung von Beschäftigen und Arbeitslosen seien in dem Zusammenhang wichtig. (dpa/rs)