Die Vermischung von Privat- und Arbeitssphäre ist für viele Kleinbetriebe und Selbständige ein Problem. Wenn mangels Alternativen das Wohn- oder gar Schlafzimmer zum Büro umfunktioniert wird, ist das in vielen Fällen keine Dauerlösung. Einen Ausweg bieten zwei Modelle, die in den USA entwickelt wurden und sich dort wachsender Beliebtheit erfreuen: die Arbeit in speziellen Coffee-Shops, die mit Wireless LAN und einer Breitband-Internet-Verbindung ausgestattet sind (Coffee House Working) oder in "Co-Working Spaces". Dort können Kleinfirmen und Selbständige auf Stunden-, Tages- oder Monatsbasis Arbeitsplätze oder Besprechungsräume mieten.
230 Coworking Spaces in Deutschland
Laut einer Studie von Deskwanted.com, einem Anbieter von Co-Working-Arbeitsplätzen, sind derzeit weltweit an die 2500 solche Co-Working Spaces vorhanden, davon 1160 in Europa und 230 in Deutschland. Damit rangiert die Bundesrepublik nach den USA (780 Standorte) auf Platz zwei. Im Vergleich zu 2010 hat sich die Zahl dieser Arbeitsumgebungen verdreifacht. In Europa kostet ein solcher Arbeitsplatz je nach Region laut Deskwanted.com etwa 330 Euro im Monat.
Regus führt als Beleg die Resultate einer Befragung von Führungskräften aus unterschiedlichen Branchen an. Demnach monieren 87 Prozent der deutschen Befragten, dass ein öffentlicher Ort wie ein Internet-Café zu wenig Privatsphäre und einen unzureichenden Schutz vertraulicher Daten bietet. Drei Viertel der Befragten stören sich an der Lärmkulisse, und 71 Prozent fürchten, dass ihre Notebooks oder Smartphones gestohlen werden könnten. (Computerwoche)