Die ARD entwickelt ihren Internet-TV-Dienst HbbTV, der über die rote Taste der TV-Fernbedienung aufgerufen wird, weiter. Künftig können Fernsehzuschauer einen mit dem Internet verbundenen Tablet-Computer mit dem Fernseher koppeln und das Hybrid-Angebot auf dem großen TV-Bildschirm vom Tablet aus steuern. Dabei können sich die Zuschauer die Beschreibungen der Sendungen aus der elektronischen Programmzeitschrift der ARD (ARD-EPG) auf dem Tablet anzeigen lassen, sagte Redaktionsleiterin Sabine Wahrmann am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.
Die Abkürzung HbbTV steht für Hybrid broadcast broadband TV und bezeichnet einen Dienst für Fernseher, die an das Internet angeschlossen sind. Mit HbbTV kann man Inhalte aus den Mediatheken abrufen und kanalgebundene Zusatzinformationen zum Fernsehprogramm ähnlich wie beim Videotext anzeigen lassen. Der HbbTV-Standard ist in Deutschland inzwischen in nahezu jedem Smart-TV integriert. Allerdings haben viele TV-Zuschauer diesen Service noch nicht entdeckt.
Der neue Dienst für Tablet-Computer, der vom ARD Play-Out-Center in Potsdam mit Unterstützung des IRT (Institut für Rundfunktechnik München) entwickelt wurde, funktioniert aktuell nur mit dem iPad von Apple. Die Unterstützung anderer Tablet-Plattformen soll später folgen, sagte Wahrmann.
Um iPad und Fernseher zu koppeln, muss man mit der roten Taste der TV-Fernbedienung den ARD-EPG aufrufen und ein Plus-Symbol am unteren Bildrand links ansteuern. Danach erscheint ein schwarz-weißes Muster, das man als QR-Code mit dem Tablet auslesen kann. Der QR-Code ruft dann auf dem iPad die Browser-Seite auf, von der aus man die elektronische Programmzeitung auf dem Tablet abrufen und das Bild auf dem Fernseher steuern kann. Diese Koppelung von Tablet und Fernseher ist nur einmalig notwendig. Auf dem iPad können Zusatzinformationen und Videos zu den laufenden, den zukünftigen und auch den Sendungen der vergangenen sieben Tage aufgerufen werden.
Auf der IFA stellte die ARD weitere Projekte vor: Dazu gehören HbbTV-Untertitel zum Anpassen, ein gesondert aufrufbares Gebärdensprachvideo sowie die Hörfilmspur für blinde Menschen. (dpa/rs)