Die Blutzuckermessung wurde mal als der Heilige Gral des Wearables-Marktes bezeichnet – wer das Problem zuverlässig löst, kann die riesige Zielgruppe der Diabetiker für sich gewinnen. In vergangenen Jahren wurde gemunkelt, dass Apple dazu ebenfalls forscht, selbst Tim Cook hat in einem Selbstversuch ein Glukose-Messgerät angeblich ausprobiert. Seitdem ist etwas ruhiger um Glukose-Messung auf der Apple Watch geworden, schließlich hat die Industrie eine praktikable Antwort auf die Probleme der Diabetes-Erkrankten mit wenig-invasiven Sensoren gefunden.
Nun zeigt das japanische Startup Quantum Operation auf der CES 2021 mit seinem namenlosen Armband, wie die Zukunft aussehen könnte: Das Armband misst mithilfe der Photometrie den Blutzuckerspiegel des Trägers, dies geschieht kontinuierlich, wie momentan die Pulsmessung auf der Apple Watch. Die Photometrie ist eine bekannte Methode, mithilfe des Lichts unterschiedliche Parameter des menschlichen Blutes zu messen.
Zuletzt hat Apple seiner neuesten Apple Watch Series 6 die Möglichkeit spendiert, die Sauerstoffsättigung im Blut zu messen. Dafür waren neue Fotodioden auf der Rückseite des Geräts notwendig. Wie das japanische Startup erklärt, ist ihm gelungen, den optischen Sensor zu entwickeln, der zuverlässig auf die Wellenlänge von Glukose im Blut eingestellt ist und andere Teilchen ignoriert.
Die Firmware soll dabei helfen, andere Bestandteile im Blut wie Cholesterol von den Ergebnissen herauszurechnen. Die Entwickler haben sein Gerät gegen einen wenig-invasiven Sensor Freestyle Libre von Abbot zu testen. Die Messungen sind zwar nicht zu 100 Prozent genau, bewegen sich jedoch in etwa in dem von Libre angegebenen Bereich.
Nach Angaben von Quantum Operation ist das Verfahren bereits patentiert. Das Unternehmen bemüht sich um eine Lizenz der US-Amerikanschen Lebensmittel- und Arznei-Behörde FDA sowie eine CA-Zertifizierung in Europa. Den funktionierenden Prototypen hat das Startup auf der CES 2021 gezeigt, man rechne mit dem Marktstart in ungefähr einem Jahr. (Macwelt)