In Studien über den technologischen Wandel in der Unternehmens-IT ist oft von Digital Natives die Rede. Es sind demnach vor allem die jungen Mitarbeiter, die unter Mitnahme ihrer privaten mobilen Geräte dafür sorgen, dass sich auch die Unternehmen den Smartphones und Tablet-PCs zuneigen.
iPass, Anbieter von Mobilitätsdiensten für Unternehmen, glaubt in einer Studie herausgefunden zu haben, dass diese Einschätzung ein Trugschluss ist. In einem Report, der auf der Befragung von 1.100 mobilen Mitarbeitern beruht, hat iPass herausgefunden, dass die Verbreitung mobiler Endgeräte im Unternehmen keine Frage des Alters ist. Es sei vielmehr altersunabhängig zu beobachten, dass die Mitarbeiter immer häufiger ihre privaten Endgeräte mitbrächten, um auch mit ihnen zu arbeiten. Dieses Konsumerisierung genannte Phänomen gebe es quer durch alle Schichten mobiler Arbeitskräfte, unabhängig von Alter und geografischer Herkunft, so iPass.
Die Befragung der mobilen Belegschaft ergab, dass mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter ihr Smartphone sowohl für die Arbeit als auch für persönliche Aktivitäten nutzen. Selbst privat angeschaffte Mobilgeräte wie iPad und andere Tablet-PCs werden derzeit oder demnächst von 91 Prozent der Anwender auch zu beruflichen Zwecken eingesetzt.
Auch die Grenze zwischen Privat- und Geschäftsapplikationen verschwimmt. Die Mehrzahl der Befragten nutzt auf ihrem Smartphone Anwendungen wie E-Mail, Kalender, Messaging und Internet sowohl für die Arbeit als auch für persönliche Zwecke. Die einzige Ausnahme bilden soziale Plattformen, die kaum aus beruflichen Gründen aufgesucht werden.
"Heutzutage nutzt fast ein Drittel aller Beschäftigten ein vom Unternehmen nicht verwaltetes Smartphone für Arbeitszwecke", resümiert Steven Wastie, Senior Vice President Marketing and Product Management. Eine Tendenz, die sich anderen Studien und Prognosen zufolge noch deutlich erhöhen wird.
Jeder fünfte Mitarbeiter hatte schon mal Sicherheitsprobleme
Solche mobilen Endgeräte stellten für die Unternehmen ein erhebliches Risiko dar, zumal sie sich mangels zentraler Verwaltungstools nur schwer an firmenweite Sicherheitsrichtlinien anpassen lassen. Erschwerend hinzu kommt, dass laut iPass bereits 20 Prozent der mobilen Mitarbeiter mit ihrem Smartphone schon einmal ein Sicherheitsproblem in der Art hatten, dass darauf befindliche Geschäftsdaten verloren gingen, gestohlen, infiziert oder gehackt wurden.
Weitere Ergebnisse der Befragung:
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Obwohl der Blackberry das dominierende Gerät im Business ist, würden die befragten Mobilarbeiter zu 54 Prozent lieber ein iPhone besitzen, wenn ihr Unternehmen das erlaubt. Ein Viertel der Befragten sprach sich zudem für die Nutzung des iPad aus. Insgesamt stehen bei den Umfrageteilnehmern Smartphones höher im Kurs als Netbooks: 63 Prozent würden solche Geräte vorziehen.
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iPhone und Android sind im Begriff, den Smartphone-Markt bei mobilen Belegschaften bis zum Jahr 2012 zu dominieren.
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Schon bald werde es mehr Smartphone-Besitzer geben, die ihr Gerät beruflich nutzen, als private Verbraucher.
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Der Laptop übernimmt die Rolle des Desktop-PCs, während Smartphone und Tablet-PC den Laptop ersetzen. Mehr als ein Drittel der mobilen Mitarbeiter (37 Prozent) glauben, dass ein mobiles Endgerät den Laptop im Geschäft bis zum Jahr 2011 entthronen wird.
Wer selber zahlen muss, verzichtet auf die berufliche Nutzung
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Wiederum ein Drittel (34 Prozent) der mobilen Mitarbeiter nutzen ihr Smartphone dann nicht für Geschäftszwecke, wenn sie die Rechnung dafür zahlen müssen. Das wiederum hat direkte und negative Auswirkungen auf ihre Produktivität.
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Jeder fünfte mobile Mitarbeiter (22 Prozent) verletzt die Unternehmens-Richtlinien, weil er ein nicht verwaltetes Smartphone für die Arbeit verwendet, obwohl in seinem Unternehmen strikte Vorschriften für den Smartphone-Einsatz existieren.