Offiziell beziffert die Volkswagen-Tochter das Absatzziel für 2020 mit zwei Millionen. Diese Marke wolle Stadler möglichst 2017, spätestens aber 2018 passieren, heißt es in Unternehmenskreisen. Die nötigen Werke sollen bis dahin auch stehen: Audi wird die Produktionskapazität bis 2016 auf etwa 2,2 Millionen Autos pro Jahr erweitern.
Auch die beiden anderen deutschen Premiumhersteller planen intern mit stark steigenden Absatzzahlen. BMW-Chef Norbert Reithofer gehe davon aus, dass die Münchener bis 2020 rund 2,8 Millionen Fahrzeuge verkaufen werden, heißt es in Unternehmenskreisen. Daimler hat sich vorgenommen, den Mercedes-Absatz inklusive der Kleinwagenmarke Smart bis 2020 auf 2,6 Millionen zu steigern.
Audi-Chef Stadler will das Absatzwachstum mit einer 2015 anlaufenden Modelloffensive beschleunigen. Unter anderem plant er den Q6 und den Q8, sportliche Varianten der Geländewagen Q5 und Q7. Neu auf den Markt bringen will der Audi-Chef außerdem zum Beispiel einen kompakten Van und einen Nobelkleinwagen auf der Basis des Volkswagen-Minis up.
Unter anderem wegen der zusätzlichen Investitionen in neue Werke und Modelle drohen Audi allerdings sinkende Gewinne. Die Vorleistungen seien immens, sagte Stadler dem manager magazin. „Aber von 2016 an werden wir verstärkt den Ertrag ernten." Konzernprognosen warnen für das Jahr 2015 vor einem Absinken der Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern auf sechs Prozent. Stadler selbst hat der Marke eine Umsatzrendite zwischen acht und zehn Prozent als Ziel gesetzt. Im kleinen Kreis habe er jedoch bereits geäußert, in den kommenden beiden Jahren könne Audi eventuell leicht darunter liegen, berichten Topmanager. Um ein allzu starkes Absinken des Gewinns zu verhindern, spart Stadler derzeit in allen Unternehmensbereichen. Die Planer gingen von einem Sparpotenzial im hohen dreistelligen Millionenbereich aus, heißt es im Konzern. (rs)