"Wir gehen unseren Weg in die E-Mobilität sehr zielgerichtet und werden uns künftig deutlich stärker fokussieren", sagte Interims-Vorstandschef Bram Schot am Dienstag in Ingolstadt. Die geplanten Investitionen in Elektroautos, Digitalisierung und autonomes Fahren sind Teil der jüngst vom Volkswagen-Konzern angekündigten knapp 44 Milliarden Euro für den Bereich im Zeitraum bis Ende 2023. Insgesamt plant Audi in den kommenden fünf Jahren mit Gesamtausgaben von rund 40 Milliarden Euro.
Auch um die Vorleistungen schultern zu können, hatte Audi bereits einen Umbau eingeleitet. Im kommenden Jahr will der Premiumautobauer mit seinem laufenden Programm positive Ergebniseffekte von mehr als einer Milliarde Euro erzielen. Bis 2022 will das Unternehmen nach früheren Angaben zusammengenommen zehn Milliarden Euro einsparen. Dabei spielen Kostensenkungen, aber auch Umsätze aus neuen Erlösquellen wie digitalen Dienstleistungen eine Rolle.
Dieselkrise belastet den Autobauer weiter
Zuletzt hatte Audi vor allem mit Belastungen aus der Dieselkrise zu kämpfen. Der Betriebsgewinn im dritten Quartal brach vor allem wegen eines hohen Dieselbußgelds um mehr als eine Milliarde Euro auf nur noch 110 Millionen Euro ein. Der lange umstrittene Ex-Konzernchef Rupert Stadler musste wegen seiner monatelangen Untersuchungshaft infolge der Dieselermittlungen seinen Posten räumen, die Berufung von Interimschef Bram Schot zu seinem offiziellen Nachfolger wurde jüngst noch einmal vertagt.
Auf die Konkurrenten von Daimlers Premiummarke Mercedes-Benz und gegenüber BMW hat Audi derweil beim Absatz weiter deutlichen Rückstand. Audi lag mit 1,53 Millionen verkauften Autos nach zehn Monaten hinter Mercedes mit 1,91 Millionen und BMW mit 1,74 Millionen Wagen. (dpa/rs)