Als Gustav Adolf Pfleiderer im Jahre 1884 die Holzhandlung und Flößerei Pfleiderer in Heilbronn am Neckar gründete, hat er wohl nicht geahnt, dass sein Unternehmen in Europa zu einem führenden Anbieter für Holzwerkstoffe, Oberflächenveredelung und Bahnschwellen-Technologie werden würde.
Heute beliefert Pfleiderer mit den Produkten und Dienstleistungen ihrer Business-Units "Engineered Wood“ und "Infrastrukturtechnik“ die Möbelindustrie und den Holzfachhandel. Außerdem stellt sie Betonbahnschwellen und Schwellensystemen für den weltweiten Auf- und Ausbau von Schienenverkehrsnetze her. Mit 4.400 Mitarbeitern an 15 Standorten in sieben Ländern erzielt der Konzern einen Jahresumsatz von rund 900 Millionen Euro. Schwerpunkte der internationalen Präsenz sind Mittel- und Osteuropa.
Von der Konzernzentrale im bayerischen Neumarkt lenkt Fuchs mit 42 Mitarbeitern die Informationstechnologie des Unternehmens. Er ist seit September 2004 als "Leiter IT und Gesamtkoordination“ für die Konzern-IT und den Bereich Holzwerkstoffe zuständig. "Die Track-Systems hat einen eigenen, nachgelagerten IT-Bereich mit sieben Mitarbeitern, in Polen gibt es eine weitere kleine IT-Abteilung mit 15 Leuten“, sagt Fuchs.
Einheitliche Sicherheitsrichtlinien für alle Standorte, ein gemeinsamer Client-Standard sowie Vorgaben für Hard- und Software-Beschaffung liegen ebenso in seiner Hand wie konzerneinheitliche Netzwerkschnittstellen. Neben SAP/R3 bilden Microsoft Exchange, das MS-Office-Paket sowie eine Eigenentwicklung für die Produktionsplanung und -steuerung das Rückgrat der Konzern-IT. Client-Standard ist Windows XP, die Server werden aktuell auf Windows 2003 Server umgestellt.
Im Laufe der Zeit sollen alle Holzwerkstoff-Produktionsstandorte mit einheitlichen Produktionsplanungs- und Steuerungssystemen ausgestattet werden. In diesem Zuge ergeben sich weitere Konsolidierungsmöglichkeiten im Infrastruktur-Bereich erläutert Fuchs.
Den gesamten SAP-Betrieb hat er ausgelagert: "Unser IT-Dienstleister erledigt für uns den SAP-Betrieb für etwa 1500 User“, sagt der IT-Leiter. "Wir haben im letzten Jahr den IT-Dienstleister gewechselt und sind zur Gedas gegangen.“ Neben den SAP/R3-Systemen betreibt Gedas jetzt auch das gesamte Weitverkehrs-Netzwerk (WAN) der Pfleiderer AG.
An laufenden Projekten steht zur Zeit die Umstellung der Produktionsstätten in Polen auf mySAP-ERP auf dem Programm. Ebenso wird ein von Pfleiderer kürzlich erworbenes Werk für mitteldichte Faserplatten im hessischen Nidda gerade in das einheitliche SAP-System der Pfleiderer-Holzwerkstoffe Deutschland integriert.
Und das werden nicht die letzten Standorte sein, die in die Konzern-IT integriert werden müssen: Die Pfleiderer AG hat sich den Ausbau der Markführerschaft und die Expansion vor allem im Ausland auf die Fahnen geschrieben. Dabei ist mit weiteren Zukäufen von Unternehmen zu rechnen. Zur Zeit gibt es Übernahmenverhandlungen mit der Kunz-Gruppe, einem Holzwerkstoffproduzenten mit rund 1.900 Mitarbeitern und Produktionsstätten in Deutschland, Kanada und USA.