Herbert Diess
Der langjährige Chef der Kernmarke Volkswagen übernahm im April die Konzernführung bei dem vom Dieselskandal erschütterten Autobauer. Er steht vor der Riesen-Aufgabe, VW unter massivem Konkurrenzdruck in die Elektro-Zukunft zu bringen. Dafür will Diess in den kommenden fünf Jahren 44 Milliarden Euro in Zukunftstechnologien investieren. Der 60-Jährige nimmt kein Blatt vor den Mund: "Aus heutiger Sicht stehen die Chancen 50:50, dass die deutsche Automobilindustrie in zehn Jahren noch zur Weltspitze gehört."
Dara Khosrowshahi
Als der langjährige Chef des Online-Reisebüros Expedia im Herbst 2017 an die Spitze von Uber wechselte, stand er vor einem Scherbenhaufen. Beim Fahrdienst-Vermittler kamen immer neue Skandale auf, London verbannte Uber-Wagen von der Straße, und die Milliardenverluste wuchsen.
Der 49-Jährige iranischer Abstammung schlug einen Ton der Demut an und versprach einen Bruch mit der Vergangenheit unter der Devise: "Wir tun das Richtige - und Punkt". Khosrowshahi sicherte eine neue Milliarden-Finanzierung und überstand auch neue Krisen wie den von Uber verursachten ersten tödlichen Unfall mit einem Roboterauto ohne Vertrauensverlust.
Guido Kerkhoff
Mit dem bisherigen Finanzchef rückte dann doch ein Manager aus der alten Thyssenkrupp-Führungsriege an die Spitze des kriselnden Industriekonzerns. Die Suche nach einem Kandidaten von außen war ergebnislos geblieben. Der 50-jährige Kerkhoff, der als Architekt der Stahlfusion mit dem indischen Tata-Konzern gilt, will Thyssenkrupp in zwei selbstständige Gesellschaften aufspalten. Ursprünglich hatte er auf den Erhalt des Gesamtkonzerns gepocht. Zu den Altlasten für Kerkhoff gehört auch das hohe Risiko, dass das Bundeskartellamt mögliche Preisabsprachen beim Stahl mit einem Bußgeld ahnden könnte.
Absteiger
Carlos Ghosn
Als Chef von Renault und der Allianz des französischen Konzerns mit dem Autobauer Nissan war er jahrelang einer der mächtigsten Top-Manager in der Autoindustrie - bis der 64-Jährige Mitte November plötzlich am Flughafen Tokio festgenommen wurde. Nissan wirft Ghosn vor, sein Einkommen sei in Pflichtmitteilungen zu niedrig angegeben worden, und er habe dazu auch noch Firmeneigentum privat genutzt. Es dürfte Monate dauern, die Vorwürfe aufzuklären. Und es zeichnet sich ein Ringen zwischen Paris und Tokio um die Zukunft der Allianz ab.
Elon Musk
Der kurze Satz "Finanzierung gesichert" hatte schwerwiegende Folgen für den Chef des Elektroautobauers Tesla. Im August twitterte der Star-Unternehmer seine Überlegungen, die Firma von der Börse zu nehmen - und weckte damit den Eindruck, dass das Geld für den Deal schon vorhanden sei.
Doch nachdem Musk den Plan keine drei Wochen später aufgab, wurde klar, dass er noch keine konkreten Zusagen von Investoren hatte. Die Börsenaufsicht SEC sah darin eine Irreführung von Anlegern und klagte. Der 47-Jährige willigte ein, den Vorsitz im Tesla-Verwaltungsrat für mindestens drei Jahre aufzugeben.
Mark Zuckerberg
Lange schien es, dass alle Kontroversen um das weltgrößte Online-Netzwerk dem Reichtum und Einfluss des Firmengründers nichts anhaben können. Doch 2018 kam ein Wendepunkt. Der Datenskandal um Cambridge Analytica - eigentlich fast harmlos im Vergleich zu einigen früheren Fehltritten von Facebook - brachte das Fass im Frühjahr zum Überlaufen.
Zuckerberg musste sich Fragen im US-Kongress sowie dem Europaparlament stellen - und sich immer wieder entschuldigen. Inzwischen werden Rufe auch von Investorenseite laut, der 34-Jährige solle zumindest den Chefposten im Verwaltungsrat abgeben, um mehr Aufsicht zuzulassen. Zuckerberg hat Facebook dank Aktien mit mehr Stimmrechten fest im Griff. (dpa/rs)