Programmierer von der Abteilung für Künstliche Intelligenz der Technischen Hochschule Massachusetts (MIT) hatten 1980 einen neuen Laserdrucker von Xerox installiert – allerdings im falschen Stockwerk: Um zu prüfen, ob ein Druckauftrag beendet war, mussten sie immer einen Stock höher laufen. Einem Hacker namens Richard Stallman des Instituts gelang es schließlich, den Quellcode des Druckers zu knacken und die Drucker-Software zu manipulieren. Ab sofort wurde den Mitarbeitern auf dem PC angezeigt, wenn der Druckauftrag beendet war. Massiver Ärger mit Xerox war die Folge. Daraufhin begann Stallman einen Feldzug gegen proprietäre Software – und gründete die Freie-Software-Bewegung (GNU-Projekt). (Bild: Xerox)
Apple befand sich Ende der neunziger Jahre in schlechter Verfassung: Das Image war angekratzt und der Marktanteil sank. Im Jahr 1996 traf der damalige CEO Gil Amelio eine der schwierigsten Entscheidungen in der Geschichte von Apple: Er erwarb das Startup-Unternehmen NeXT für 400 Millionen Dollar. Das Unix-basierte Betriebssystem konnte in neu kompilierter Form auch auf Apple- und Mac-Rechnern betrieben werden. Der damalige Chef von NeXT Steve Jobs (siehe Foto) erfand Apple neu: Die Erfolgsgeschichte, die mit dem Mac OS X begann, wurde mit dem iMac und dem iPod fortgeführt. (Bild: Apple)
Als Alexander Sawchuk an der Universität von Südkalifornien 1973 einen Kompressionsalgorithmus entwickelte, benötigte er ein Foto, um ein neues digitales Bild zu testen. Nach einer kurzen Suche im Labor stieß er auf ein Foto von Lenna Sjooblom - Miss Playboy von 1972. Das Bild eignete sich unter anderem deshalb so gut als Testobjekt, weil es gleichermaßen aus großen, einfachen Flächen und Bereichen mit vielen Details bestand - bis heute. Inzwischen hat "Lenna" in Informatikerkreisen einen gewissen Kultstatus erreicht. (Bild: University of Southern California)
Im Juni 2000 kam der US-amerikanische Amtsrichter Thomas Penfield Jackson im Kartellprozess gegen Microsoft zu der Überzeugung, dass dieser seine Monopol-Stellung im Software-Markt missbraucht habe. Er entschied, den Software-Riesen aufzuteilen: Das erste Unternehmen sollte Betriebssysteme verkaufen, während sich das zweite Unternehmen auf Anwendungen konzentrieren sollte. Im Berufungsverfahren konnte sich Microsoft erfolgreich durchsetzen: Der Gerichtshof hob das Urteil wieder auf. (Bild: Microsoft)
Einst war IBM der Gigant der Computer-Industrie. Aber als Louis Gerstner 1993 CEO wurde, befand sich der Umsatz des Unternehmens im freien Fall - mit einem Verlust von knapp fünf Milliarden US-Dollar. Gerstner stoppte diesen Trend, indem er das Software-Geschäft ausweitete und die Unternehmenskultur neu belebte. Sein ausschlaggebender Schachzug war es, den Fokus stärker auf Dienstleistungen als auf Produkte zu legen. 2007 machte die Dienstleistungssparte mit einem Umsatz von 15 Milliarden US-Dollar den größten Anteil aus. (Bild: IBM)
Bis in die späten neunziger Jahre verteidigte das Unternehmen Palm seine führende Stellung im PDA-Markt gegen Mittbewerber, einschließlich Microsoft. 1998 verließen einige Führungskräfte Palm und gründeten das Startup-Unternehmen Handspring. Ihr "VisorPhone" erweiterte die Eigenschaften des PDAs. So war es nunmehr möglich, Telefonnummern nicht nur zu speichern, sondern die entsprechenden Personen auch direkt anzuwählen. Nach vielen innovativen Modellen verschmolz Handspring 2003 schließlich wieder mit Palm zu einem Konzern, um aus der Fusion einen starken Marktführer im PDA-Segment zu schaffen. (Bild: Palm)
PC-Besitzer des Jahres 1986 schrieben entweder mit WordPerfect oder Lotus 1-2-3. Diese Programme waren schnell und gehörten damals zu den besten, die DOS zu bieten hatte. Doch der Erfolg von Windows stellte die Marktführer Lotus und WordPerfect in den Schatten: Als die Nachfrage nach einer grafischen Benutzeroberfläche für Software immer größer wurde, stieß Microsoft mit Word und Excel in diese Marktlücke. Anfang der neunziger Jahre bündelte Microsoft beide Programme mit dem neu eingeführten PowerPoint in ihr "Office Suite"-Programm. (Bild: Lotus-Museum)
Um die Jahrtausendwende war es im Zeitalter des Webs als seitenbasiertes Medium eine Qual, E-Mails zu lesen. Jeder http-Aufruf bedeutete quasi eine Rundreise zum Server, der die komplette Seite neu lud. Um Microsofts Outlook Web Access 2000 praktikabler zu gestalten, kreierten Microsoft-Entwickler folgende Lösung: Damit Browser mit Netzservern kommunizieren konnten, wurden kleine Datenmengen asynchron geladen. Die Idee fand rasch Anhänger: Mozilla 1.0 hatte 2002 ähnliche Funktionen, genannt XMLHttpRequest.
Unter Führung des CEOs Darl McBride meldete die SCO-Group 2003 Eigentumsrechte an Schlüsselteile des Linux-Kernels an. Linux-Kunden wurden dazu verwarnt, Lizenzgebühren an SCO zu bezahlen, um damit eine Klage wegen Copyright-Verletzung zu umgehen. Allerdings unterschätzte SCO die Macht des Linux-Clans, insbesondere von IBM. Jede Behauptung des SCO konnte von den Rechtsanwälten von IBM widerlegt werden. Gleichzeitig musste McBride öffentliche Häme über sich ergehen lassen. Im September 2007 musste die SCO-Group Insolvenz anmelden. (Bild: Linux)
In der Anfangsphase der PC-Chip-Herstellung stand das Thema Geschwindigkeit an oberster Stelle. Als das neue Jahrhundert begann und Taktraten in Gigahertz empor schnellten, konnte das alte Chip-Design nicht mehr mithalten. Sie wurden zu heiß und verbrauchten zu viel Strom. Schließlich wurde im März 2003 der Intel Pentium M auf den Markt gebracht: Obwohl Pentium M ursprünglich für mobile PCs mit niedrigerem Stromverbrauch und effizienteren Befehls-Pipelines konzipiert wurde, schaffte der Prozessor schließlich den Durchbruch auch für Desktop-Rechner. (Bild: Intel)
Um Dateien von einem PC auf einen anderen zu übertragen, musste man noch Anfang der achtziger Jahre eine Diskette zu Hilfe nehmen. Das 1985 eingeführte PC-Netzwerksystem NetWare von Novell war in der Lage, Dateien über zentrale Verzeichnisse auszutauschen und Drucker gemeinsam zu verwenden. NetWare setzte anfangs auf das Netzwerkprotokoll IPX/SPX, wurde jedoch von der Entwicklung des Internets eingeholt, das auf TCP/IP basierte. Hier war es gegenüber Windows NT klar im Nachteil, und die Firmen gingen schließlich dazu über, auf die Microsoft-Variante umzustellen. (Bild: Novell)
Wieder machte Apple von sich reden, als CEO Steve Jobs im Juni 2005 verkündete, sich vom PowerPC zu trennen und auf Intel-Prozessoren umzusteigen. Leistungsmängel und hoher Energieverbrauch waren Gründe für den Systemwechsel; zumal die Zukunft für den Allzweck-Prozessor des Macintosh mehr als ungewiss erschien. Seitdem entwickelt sich im Markt für PC-Prozessoren eine Monokultur, da im Prinzip alle wichtigen PC-Modelle auf Intel-Architektur basieren. Macs laufen heute sogar unter Windows. (Bild: www.cpu-collection.de)
Arpanet war der Vorläufer des modernen Internets und wurde vom US-Verteidigungsministerium entwickelt. Es sollte PC-Entwicklern, Lieferanten und anderen Subunternehmen ermöglichen, über große Entfernungen miteinander zu kommunizieren. Gary Thuerk, ein Marketingexperte für digitale Ausstattung, schickte 1978 eine Nachricht an alle Arpanet-User der Westküste der USA, um Werbung für Mini-PCs zu machen. Das Ergebnis des Massen-Mailings war das erste Spam in der Geschichte - entsprechend wütend fielen die Reaktionen der Umworbenen aus. (Bild: CIO-Archiv)