Auf der Suche nach Innovationen hatte die "Digital Unit" der Bad Homburger wdv-Gruppe 2014 festgestellt, dass Augmented Reality in den Medien noch nicht sehr präsent, aber technologisch nahezu ausgereift und marktfähig zu sein schien. "Die Idee, unser erfolgreiches Reisemagazin 'abenteuer und reisen' mit AR-Inhalten aufzuladen, lag praktisch auf der Hand", erinnert sich CIO Holger Eichhorn.
Gemeinsam mit der Redaktion wurde ein Konzept erarbeitet und zusätzlicher Content für die Darstellung produziert. Im Mai 2015 kam dann die erste mit AR-Inhalten angereicherte Ausgabe heraus. Zur Nutzung hält der Leser ein handelsübliches Smartphone über das Magazin, die zugehörige AR-App erkennt die Seite und stellt zusätzliche Inhalte wie Bildergalerien, Videos oder 360-Grad-Panoramen dar. Der Vorteil gegenüber Shortlinks oder QR-Codes: Es gibt keinen Medienbruch, und da die Inhalte vorgeladen werden, stehen sie verzögerungsfrei und auch offline zur Verfügung.
"Während andere das Potenzial noch gesucht haben, haben wir AR schon eineinhalb Jahre vor Pokemon Go zur Marktreife gebracht." - Holger Eichhorn (CIO, wdv-Gruppe)
Drei Jahre nach Projektstart kann sich der Erfolg sehen und vor allem messen lassen: Bei einer Auflage von 99.500 Exemplaren verbucht "abenteuer und reisen" über 20.000 Downloads der AR-App und über 100.000 Views pro Ausgabe. Einzelne Videos und 360-Grad-Panoramen werden binnen vier Wochen bis zu 25.000- mal aufgerufen.
Außerdem stellte die Verlagsgruppe anhand der genutzten AR-Inhalte fest, dass Leser auch länger zurückliegende Ausgaben wieder durchblättern. Insgesamt hilft die Möglichkeit, das Verhalten der Leser des Printmagazins zu messen und auszuwerten, der Redaktion somit bei der Themenplanung.Auch an die Werbekunden wurde bei der Lösung gedacht: So können Anzeigen nicht nur mit AR-Inhalten aufgeladen und gemessen werden, sondern es lassen sich sogar direkte Bestellprozesse integrieren.
Mit diesen Feature-Sets konnten zahlreiche Anzeigenkunden zurückgewonnen und neue akquiriert werden, bilanziert CIO Eichhorn. Außerdem interessierten sich zunehmend Kunden außerhalb des Printbereichs für AR-Umsetzungen.
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