Es war das bisher größte IT-Projekt in der Geschichte der Bank: Die Augsburger Aktienbank (AAB) wechselte Ende vorigen Jahres ihr Kernbanken-System aus. Das Geldinstitut arbeitet nun mit dem System Kordoba vom Anbieter Fis Kordoba aus München statt mit individuellen Eigenentwicklungen.
Nach Angaben der Bank ging dem Wechsel eine Entwicklungs- und Test-Phase von zweieinhalb Jahren voraus. An nur einem Wochenende seien Datenbestände von über 200.000 Kunden sowie rund 23 Millionen Geld- und Wertpapierumsätze in die neue IT-Landschaft übertragen worden, so die AAB.
Das Großprojekt wurde unter Leitung der LVM Versicherung in Münster realisiert, der die AAB gehört. Rund 300 Mitarbeiter waren in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit den Fachabteilungen der Augsburger Aktienbank und der LVM Versicherung mit dem Umstieg beschäftigt.
Insgesamt holte sich die AAB Unterstützung von mehr als 22 spezialisierten Firmen und Dienstleistern. Auch IBM Global Business Services hat an der Konzeption des Systemwechsels mitgewirkt.
Als Treiber für den Wechsel des Kernbanken-Systems nennt die Bank ihr Wachstum: Das Depotvolumen habe sich binnen weniger Jahre auf knapp neun Milliarden Euro fast verfünffacht. Außerdem wolle man "steigenden Marktanforderungen" und regulatorischen Veränderungen begegnen, so IT-Vorstand Joachim Maas.
Schnittstelle zwischen Marktpartnern
Die filiallose AAB versteht sich als Partner für Vermögensverwalter, Vertriebsorganisationen, Maklerpools und Finanzdienstleister. Sie fungiert als Schnittstelle zwischen Kapitalanlagegesellschaften und Vertriebspartnern. Nach eigenen Worten verfügt sie über 250 Anbindungen.
Nach eigenen Angaben zählt die Augsburger Aktienbank rund 200.000 Kunden. Das "Augsburger Kundenportal" im Internet werde von 76.000 Kunden aktiv genutzt.