Schadsoftware "Kapeka"

Aus Russland gesteuerte Hintertür in Windows entdeckt

17.04.2024
Die Sicherheitsforscher von WithSecure haben eine gefährliche Hintertür für Windows-Systeme gefunden. Die Erkenntnisse der Finnen wurden von Microsoft bestätigt.
Die von WithSecure entdeckte, aus Russland stammende Schadsoftware "Kapeka" tarnt sich als Erweiterung für Microsoft Word.
Foto: Catherine Zibo - shutterstock.com

Das IT-Sicherheitsunternehmen WithSecure hat eine bislang unbekannte Schadsoftware entdeckt, die eine virtuelle Hintertür in bestimmte Windows-Systeme einbaut und für Cyberangriffe verwundbar macht. Die Schadsoftware mit dem Codenamen "Kapeka" könne mit der russischen Bedrohungsgruppe "Sandworm" in Verbindung gebracht werden, die von der Hauptdirektion des Generalstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation (GRU) betrieben werde, erklärte das finnische Unternehmen. "Sandworm" sei vor allem für seine zerstörerischen Angriffe gegen die Ukraine berüchtigt.

"Großer Schlag gegen Russland"

Die Erkenntnisse von WithSecure wurden von Microsoft bestätigt. Beim US-Softwarekonzern wird die Schadsoftware unter dem Namen "KnuckleTouch" geführt.

Rüdiger Trost, Sicherheitsexperte bei WithSecure, bezeichnet die Entdeckung von "Kapeka" als "großen Schlag gegen Russland".
Foto: WithSecure

Rüdiger Trost, Sicherheitsexperte bei WithSecure, wertete die Entdeckung als "großen Schlag gegen Russland, das diese der Hintertür in der Ukraine und in Osteuropa eingesetzt hat. Mit der Aufdeckung fehlt dem russischen Geheimdienst nun eine wichtige Hintertür, denn die jetzt eingerichteten Schlupflöcher werden nun in kurzer Zeit gefunden und geschlossen." Russland verliere damit an Schlagkraft im Cyberkrieg, der den konventionellen Russland-Ukraine-Krieg begleite, sagte Trost.

Malware tarnt sich als Add-in für Microsoft Word

Nach weiteren Angaben von WithSecure tarnt sich die Schadsoftware als Erweiterung ("Add-in") für die Microsoft-Textverarbeitung Word. Die Hintertür werde nicht massenhaft verbreitet, sondern sehr zielgerichtet.

"Bei der Kapeka-Backdoor (..) handelt es sich vermutlich um ein maßgeschneidertes Tool, das bei Angriffen mit begrenztem Umfang eingesetzt wird", sagte Mohammad Kazem Hassan Nejad, Sicherheitsforscher bei WithSecure Intelligence. Das Angriffswerkzeug sei seit Mitte 2022 in Osteuropa verwendet worden. (dpa/rs/pma)