IT-Lösungen für das Gesundheitswesen sollen laut den Zielen des Verbands der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) helfen, bei den Leistungserbringern im Healthcare-Bereich die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu steigern.
Außerdem will der VHitG dazu beitragen, die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Verwaltungsprozesse zu optimieren. Um den genauen Bedarf für IT-Equipment bei den deutschen Kliniken (Krankenhäuser, Psychiatrien, Rehabilitation) sowie im niedergelassenen Bereich und im Apothekensektor zu ermitteln, will der Verband nun jedes Jahr eine statistische Erhebung durchführen.
Zum ersten Mal hat der VHitG im Jahr 2008 eine Marktevaluation durchgeführt, die laut eigenen Angaben erstmals eine vollständige Marktanalyse der real installierten Systeme in den Krankenhäusern ermöglicht. Zusätzlich wurde eine Bewertung zum Nutzen von IT durch Anwender erhoben.
Die Ergebnisse der Studie:
1. Potentiale von IT im Gesundheitswesen
In nahezu jedem deutschen Krankenhaus über 200 Betten sind ein oder mehrere Systeme der VHitG-Mitglieder installiert. Dies dokumentiert die Aussagekraft der vorliegenden Kennzahlen.
Der Wertbeitrag der IT wird von den Anwendern durchweg positiv wahrgenommen. Er ist so hoch, dass die IT typischerweise nicht auf eine reine Kostenperspektive reduziert wird. Zudem besteht Einigkeit darüber, dass ein Krankenhaus ohne IT nicht überleben kann. Das größte Potenzial beim Einsatz von IT wird in der unmittelbaren Datenverfügbarkeit gesehen.
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Der Durchdringungsgrad von IT steigt mit der Krankenhausgröße. Interessant ist die Feststellung, dass dies für spezialisierte Lösungen im medizinischen Bereich stärker gilt als für klassische "administrative" Systeme.
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Der wahrgenommene Wertbeitrag steigt ebenfalls mit der Hausgröße, mit dem Grad der Unterstützung der Arbeitsabläufe durch die IT, mit der Vernetzungsmöglichkeit nach außen und mit der Benutzerfreundlichkeit der Applikationen.
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Beim Vergleich der Trägerschaften können wir hingegen nicht bestätigen, dass private Einrichtungen einen höheren IT-Einsatz realisieren als andere Träger. Bei dem Vergleich haben öffentliche, privatrechtlich organisierte sowie freigemeinnützige Häuser den höchsten Grad an IT im Einsatz, gefolgt von öffentlich-rechtlichen, die rechtlich selbständig sind. Öffentlich-rechtliche, unselbständige Einrichtungen sowie private Einrichtungen bilden das Schlusslicht, wobei unter allen Trägerschaften die Größe des Hauses entscheidender ist als die Trägerschaft selbst.
Im Bereich der klinischen Systeme ist eine noch geringe Nutzung von IT zur Prozessverbesserung und Umsetzung neuer Geschäftsprozesse erkennbar.
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Mangelnde Performance und fehlende Verfügbarkeit der Systeme spielen keine große Rolle mehr. Hürden werden von allen Entscheiderebenen gleichermaßen vor allem in fehlenden Schnittstellen zwischen den Systemen, in fehlender Vernetzung nach außen und in fehlender Benutzerfreundlichkeit gesehen. IT-Leiter bemängeln primär fehlendes Budget für die Realisierung der genannten Punkte.
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IT-Potenziale liegen hauptsächlich in der Datenverfügbarkeit, in wissensbasierten Systemen, in der Transparenz der Erlösstruktur und in der Unterstützung von Management-Entscheidungen.“
2. Rolle des IT-Leiters
Eine weitere wesentliche Erkenntnis ist die Rolle der IT, die sich in Zukunft einem Wandel unterziehen wird. Der IT-Leiter von morgen:
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wirkt künftig an der Krankenhausstrategie mit,
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muss einen Wertbeitrag zum Geschäftsergebnis generieren,
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und muss sich Kenntnis über klinische Abläufe verschaffen, um Prozesse im Krankenhaus ganzheitlich zu optimieren."
3. Durchdringungsgrad von IT in den Bundesländern
Auffällig ist, dass sich bei dem Durchdringungsgrad von IT in den Kliniken kein klassisches Nord-Süd-Gefälle zeigt, sondern mehr ein Unterschied von Ost und West: Außer Thüringen belegen alle neuen Bundesländer bessere Plätze als die alten Länder der Bundesrepublik.
Brandenburg |
78 % |
Bremen |
76 % |
Sachsen-Anhalt |
74 % |
Sachsen |
71 % |
Mecklenburg-Vorpommern |
66 % |
Saarland |
63 % |
Niedersachsen |
63 % |
Nordrhein-Westfalen |
62 % |
Rheinland-Pfalz |
59 % |
Hessen |
55 % |
Bayern |
50 % |
Hamburg |
45 % |
Baden-Württemberg |
45 % |
Schleswig-Holstein |
43 % |
Berlin |
40 % |
Thüringen |
25 % |