Compugroup und Telekom gewinnen

Ausschreibung für elektronische Gesundheitskarte

03.12.2013
Der Koblenzer Ärztesoftwarehersteller Compugroup Medical (CGM) und die Deutsche Telekom haben jeweils bei einer Ausschreibung für die elektronische Gesundheitskarte gewonnen.

Compugroup zog den Auftrag innerhalb eines Konsortiums an Land. Der Auftragswert für das Unternehmen liege bei rund 22 Millionen Euro, teilte die im TecDax notierte Gesellschaft am Dienstag mit. Davon seien 14,5 Millionen Euro fest vereinbart, der Rest sei von optionalen Dienstleistungen abhängig. Die Telekom machte keine Angaben zum Volumen. Die Aufträge vergab die Gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH).

Beide Unternehmen statten in je einer Testregion 500 Ärzte und fünf Krankenhäuser mit Kartenterminals, Konnektoren und anderer Infrastruktur aus, die für einen künftigen übergreifenden Datenaustausch im Gesundheitswesen nötig sind. Das Projekt läuft bis 2017, der Schwerpunkt liegt in den kommenden zwei Jahren. Nach Einschätzung von Compugroup-Finanzvorstand Christian Teig dürfte die komplette Einführung der Gesundheitskarte ein Auftragsvolumen von mehreren Millionen Euro haben.

Bisher ist nach Angaben von Gematik noch nicht klar, ob und wann die elektronische Gesundheitskarte bundesweit eingeführt wird. Zunächst soll in der Probephase herausgefunden werden, ob das System funktioniert. Auf dieser Basis wird später über die Gesamteinführung entschieden. In Deutschland gibt es 70 Millionen gesetzlich Versicherte, etwa 21.000 Apotheken und mehr als 200.000 Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten. Auch andere Gesundheitsberufe, etwa Heilpraktiker und Hebammen, könnten irgendwann an das Netz angeschlossen werden. (dpa/rs)