Deutsche Unternehmen setzen bei der Datenkommunikation meist Standleitungen mit einer Bandbreite bis 100Mbit/s ein. Das fand eine aktuelle Marktuntersuchung der Experton Group unter mehr als 100 deutschen Unternehmen ab 250 Mitarbeitern heraus. Innerhalb der nächsten zwölf bis 24 Monate werden Firmen jedoch verstärkt Services wie IP-VPN sowie insbesondere Ethernet WAN zur Datenübertragung nutzen.
Ethernet WAN legt zu
Die Gründe dafür sind vielschichtig. Services für Ethernet WAN sind in der Regel bei gleicher Bandbreite günstiger als vergleichbare Standleitungs- oder IP-VPN-Lösungen. Hinzu kommt, dass Ethernet WAN im Fehlerfall garantierte Verfügbarkeit, schnelle Entstörzeiten und garantierte Umschaltzeiten gewährleisten kann.
Zudem können Ethernet WAN Lösungen relativ einfach in die bestehende LAN-Infrastruktur integriert werden, während andere Lösungen zusätzliches Know-how notwendig machen. Darüber hinaus beurteilen die Marktforscher Datenübertragungstechniken wie ATM (Asynchronous Transfer Mode) und Frame Relay als wenig zukunftsfähig.
Hunger nach mehr Bandbreite
Derzeit halten die meisten der Befragten bei der Datenübertragung eine Bandbreite bis 100Mbit/s noch für ausreichend. Sie rechnen nicht damit, dass die Anforderungen an die Bandbreite sprunghaft steigen.
Das ist eine überraschende Aussage, denn künftig setzen Unternehmen verstärkt „bandbreitenhungrige“ Services und Lösungen ein, die deutlich höhere Bandbreiten voraussetzen, wenn die Anwenderzufriedenheit nicht deutlich leiden soll.
Bei den Services benötigen insbesondere eine zentrale Datenhaltung, LAN-Kopplungen sowie IT-Virtualisierung mehr Bandbreite, bei den Anwendungen sind es vor allem VoIP-, Storage- und Backup-Lösungen sowie für Applikationen für Web- und Video-Conferencing.
Konservative Provider-Wahl
Bei der Provider-Auswahl zeigt sich ein eher konservatives Bild. Hier hat T-Systems aufgrund der breiten Verfügbarkeit seiner Ethernet WAN-Services die Nase vorn, gefolgt von Arcor, Telefonica/O2 und Versatel/Tropolis.