Offiziell soll Anfang 2015 die Version 9 der International Financial Reporting Standards, IFRS, in Kraft treten. Davon sind - jedenfalls auf Bankenseite - aber nur rund vier von zehn Entscheidern (42 Prozent) überzeugt. 31 Prozent glauben, dass der Start verschoben wird, die übrigen 27 Prozent wollen sich nicht festlegen. Das geht aus der weltweiten Studie "A changing landscape" des Beraters Deloitte hervor. An der Studie haben sich 60 große Geldinstitute beteiligt.
Hinter dem Kürzel IFRS verbergen sich internationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen. Deren Herausgeber ist das International Accounting Standards Board (IASB). Ziel der Standards ist die Regelung international vergleichbarer Jahres- und Konzernabschlüsse, und zwar losgelöst von nationalen Rechtsvorschriften.
Generell erwarten die Banken, dass ihre Abteilungen Finance und Risk wegen IFRS künftig stärker zusammenarbeiten werden. Für rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten hat das vor allem Auswirkungen auf die IT. Die Informationstechnologie sei stärker betroffen als Belegschaft und Management.
Immerhin 30 Prozent der Banken geben an, mit der Implementierung von IFRS 9 bereits angefangen zu haben. 32 Prozent wollen dieses Jahr noch beginnen, weitere 34 Prozent lassen sich Zeit bis 2013.
Ein Projekt von zwei Jahren und knapp 18 Millionen Euro
Glaubt man Michael Göttgens, Leiter Financial Services bei Deloitte, warten "viele Herausforderungen" auf die Verantwortlichen. Die Befragten beziffern den Implementierungszeitraum mit "mindestens zwei Jahren" und stellen im Schnitt ein Budget von knapp 18 Millionen Euro bereit.