Insbesondere Tools wie Communities und Blogs rücken in den Fokus der Banken: 89 Prozent beziehungsweise 60 Prozent halten sie für "interessant" bis "sehr wichtig". Ziel ist, die Marktforschung zu modernisieren, tauschen sich doch die Kunden über die Produkte und Dienstleistungen der Bank aus.
Im Chat mit dem Sparbuch-Fachmann
Daher ist es nicht erstaunlich, dass knapp drei Viertel (74 Prozent) der Studienteilnehmer auch dem Chatten - zum Beispiel mit eigenen Experten - hohe Bedeutung beimessen. Das wird allerdings nicht ohne Aufwand abgehen, so WG-Data-Vorstandschef Wolfgang Günther: "Schließlich müsste ein Mitarbeiter abgestellt werden, der ständig oder zumindest zu festen Terminen am Chat teilnimmt und diesen dann auch auswertet."
Mit 78 Prozent Zustimmung liegen außerdem Podcasts in der Gunst der Banken vorn. Die Befragten denken, dass Kunden Unternehmensinformationen und aktuelle Nachrichten in dieser Form heute erwarten.
Schöne neue Technik-Welt? Die Euphorie trübt nicht den Blick auf die eigenen Defizite: 37 Prozent der Studienteilnehmer erklären, Banken und Sparkassen seien auf Web 2.0 noch nicht gut vorbereitet. Immerhin steht ihnen die gleiche Menge an Optimisten gegenüber, die das Gegenteil behauptet. Die übrigen 26 Prozent der Befragten wollen sich nicht festlegen.
Die Autoren der Studie fragten außerdem, wie sich die Banken in Sachen SEPA (Single European Payment Area) und Market in Financial Instruments Directive (MiFID) aufgestellt sehen. Ergebnis: Nur rund vier von zehn (41 Prozent) denken, dass die Geldinstitute für SEPA gerüstet sind, 44 Prozent glauben das für MiFID. Die Ursache liegt aus Sicht der Befragten an der Unternehmensspitze: 48 Prozent nennen das mangelnde Bewusstsein von Vorständen und Geschäftsführern als wichtigsten oder zweitwichtigsten Grund.
70 Prozent beklagen außerdem, SEPA und MiFID würden zu stark als alleinige Probleme der IT betrachtet, die sich kurzfristig beheben ließen.
WG-Data hat für die Studie mit Entscheidern aus 120 Banken gesprochen.