"Information, that’s what I need some", rockte Dave Edmunds in den 1980-er Jahren. Bank-Manager dürften das anders sehen. Sie haben ihre Daten kaum im Griff. Das legt zumindest eine Umfrage im Auftrag des Beraters Capco nahe. Teilgenommen haben Entscheider aus 80 europäischen Banken.
Die Autoren der Umfrage wollten von den Teilnehmern zunächst wissen, "wie gut" Daten bei ihnen gemanagt würden. Eine knappe Mehrheit von 53 Prozent versichert, es gebe formale Standards, Policies und Data Governance-Strukturen. Diese würden ständig verbessert.
Weitere 31 Prozent sprechen nur noch von "einfachen" Data Management-Strukturen. 14 Prozent berichten von Ad hoc-Aktionen.
Die hohe Zahl von 53 Prozent an Instituten mit sehr guten Strukturen setzt sich in den folgenden Fragen jedoch nicht fort. So wollten die Berater wissen, wer in der Bank Datenhoheit habe. Nur noch 40 Prozent geben an, Dateneigentum und -nutzung seien klar definiert.
Weitere 25 Prozent berichten, Datenhoheit gebe es nur für die jeweiligen Systeme. Ebenso viele sagen, bei ihnen existiere keine Transparenz in puncto Daten. Es sei schwer, Verantwortung für Daten zuzuordnen. Weitere zehn Prozent können diese Frage entweder nicht beantworten oder geben an, in ihrer Bank würde keine Verantwortung für Daten festgelegt.
Darüber hinaus ging es um die Frage der Kosten, die mit Daten verbunden sind. Die Bank-Manager sollten angeben, wie sie diese bestimmen. 54 Prozent erklären, sie errechneten die Kosten für ausgelagerte Daten-Services, nicht aber interne Kosten.
Nur eine Minderheit von 25 Prozent erklärt, alle Ausgaben für Daten-Management und damit verbundene Abläufe würden errechnet. Mit 21 Prozent geben jedoch fast ebenso viele an, keine solcher Berechnungen vorzunehmen.
Beim Geld hakten die Berater noch einmal nach. Sie baten die Entscheider, einzuschätzen, welche Einsparungen sie durch bessere Datenqualität und Management erreichen könnten.
Einsparpotenzial unbekannt
32 Prozent trauen sich keine Aussage darüber zu. Weitere 31 Prozent halten Einsparungen von zweieinhalb bis fünf Prozent ihrer operativen Gesamtkosten für möglich.
16 Prozent glauben sogar, dass sie mehr als fünf Prozent der operativen Gesamtkosten einsparen könnten. 21 Prozent liegen am anderen Ende der Skala: Sie halten Kostensenkungen von weniger als zweieinhalb Prozent für möglich.
Noch mehr Daten durch Basel III
Die Autoren der Umfrage geben zu bedenken, dass Banken durch neue Regularien wie etwa Basel III "deutlich mehr" Daten vorhalten müssen als noch vor zehn Jahren. Zudem müssten sie Daten für Reportings in Echtzeit abrufen können.