Höchste Priorität aus IT-Sicht hat die Steigerung der Effizienz durch das Automatisieren von Geschäftsprozessen, so die Untersuchung. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Umsetzung von Compliance-Themen. Das zeigt, dass staatliche Regulierungen einen erheblichen Einfluss auf die Geschäftsabwicklung einer Bank haben.
Die Erhöhung der Kundenbindung ist angesichts des erheblichen Wettbewerbdrucks und der eher rückläufigen Institutstreue in der Finanzbranche unverzichtbar. Aus Sicht der IT-Abteilungen spielt diese Aufgabe keine große Rolle, obwohl die Technologie hier wichtige Lösungsansätze bieten kann.
Die Befragung zeigt, dass die Fertigungstiefe der deutschen Banken mit etwa 70 Prozent nach wie vor sehr hoch ist, sich aber in den kommenden Jahren deutlich verringern wird. "Viele Banken werden sich in Zukunft stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, um die Effizienz und die Gewinne zu steigern", sagt Joachim Benner, Analyst bei IDC. Zudem sei deutlich, dass die Automatisierung der Geschäftsabläufe weiter voranschreitet.
IT wird ausgelagert
Laut der Untersuchung ist die IT-Abteilung in 84 Prozent der Banken als Cost Center ohne externe Kunden in das Gesamtunternehmen eingebunden. Nur acht Prozent der IT-Abteilungen werden als eigenständige Firmen geführt. Im Zuge des strukturellen Wandels der Bankenlandschaft ist davon auszugehen, dass sich auch die Organisation der IT-Abteilungen ändern wird.
Auf die Frage nach der Rolle der IT-Abteilung einer Bank in fünf Jahren, gaben viele Entscheider an, dass sie mit einem verstärkten Outsourcing der IT rechnen.
Für Anbieter könnten sich aus diesem Wandel neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben, so die Studie. So haben insbesondere Anbieter von IT-Dienstleistungen, die über das erforderliche Branchen- und Prozess-Know-how verfügen, die Chance weitere Marktpotenziale zu erschließen.
Für die Studie "Der Bankensektor in Deutschland – IT-Trends im Zeichen des Umbruchs" wurden 50 IT-Entscheider von Finanzinstituten befragt.