73 Prozent der befragten Experten sehen die Integration von SEPA-Formaten ganz oben auf der To-Do-List für Banken und Finanzdienstleister. Dabei wird der Beschluss der EU-Minister insgesamt positiv aufgenommen: Die starke Exportorientierung biete vielfältige Ansatzpunkte für Vereinfachungen von Zahlungsabwicklungsprozessen und damit auch Kostensenkungspotenzial.
Dennoch: Die Umsetzung von SEPA geht zunächst mit Projektentwicklungskosten einher. Deshalb rechnen die Studienteilnehmer damit, dass sich Zahlungsverkehrsvolumina bei einigen wenigen großen Abwicklungsdienstleistern konzentrieren werden.
Als weiteres großes Thema beim Electronic Banking nennen 62 Prozent der Befragten die Migration auf die Bank-Kunde-Schnittstelle EBICS. Sie soll über das eigene Firmenkundenportal hinaus zusätzliche Angebote wie etwa die Verwaltung von Konten bei anderen Geldinstituten ermöglichen.
Elektronische Signatur noch in der Nische
Als Punkt Nummer drei folgt mit 38 Prozent der Nennungen die Gewährleistung sicherer Authentifizierung. Beispiel elektronische Signatur: Erst neun Prozent der Banken setzen sie für die Erteilung von Aufträgen über Software-Lösungen ein. Das dürfte nicht lange so bleiben: 57 Prozent der Geldinstitute planen, die E-Signatur künftig zu unterstützen. Dabei zeichnet sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken (73 Prozent Zustimmung) und Großbanken sowie Zentralinstituten (17 Prozent Zustimmung) andererseits ab.
Weitere Ergebnisse der Studie beziehen sich auf die Frage, welche Arten von Kundensystemen in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung zunehmen. Knapp drei Viertel der Befragten (72 Prozent) sehen automatisierte Systeme für Abholung und Versand von Zahlungsverkehrsdateien stärker im Kommen. 67 Prozent erwarten außerdem, dass sich die direkte Anbindung von ERP-Systemen an Banksysteme verbessern wird. Mögliche Folge: Electronic-Banking-Software könnte in einigen Fällen substituiert werden.
64 Prozent der Befragten schreiben Firmenkundenportalen wachsende Bedeutung zu.
Jedes dritte Institut plant, seine Firmenkunden bei der elektronischen Rechnungstellung an private Endverbraucher wie an Unternehmen zu unterstützen.
Die Analysten von Ibi Research an der Universität Regensburg haben für die Studie "Electronic Banking 2007" im Auftrag der PPI Aktiengesellschaft mit 26 Experten aus Unternehmen und Bankenverbänden gesprochen.