Finanzinstitute sind unzufrieden mit IT-Dienstleistern

Banken ohne Output-Management

04.08.2006 von Tanja Wolff
95 Prozent der deutschen Banken setzen noch keine durchgängige Output-Management-Lösung ein. Sie arbeiten bisher häufig mit verschiedenen Insellösungen. Immerhin planen 30 Prozent eine entsprechende Lösung bis spätestens Ende 2007 einzuführen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Anbieters Profiforms Projekt GmbH.

Die Hälfte der Befragten kann nichts mit dem Begriff Output-Management anfangen. Der Grund: Sie wissen nicht, dass es durchgängige Lösungen gibt, sondern kennen nur einzelne Komponenten. 80 Prozent der Banken haben Output-Management-Lösungen nicht in ihren Konzernrichtlinien berücksichtigt.

Fast alle IT-Entscheider kennen das gesamte Druckvolumen ihrer Firma. Die jeweiligen Druckkosten konnten allerdings nur 40 Prozent der Befragten beziffern. Der Rest arbeitet mit Insellösungen, die nicht miteinander kommunizieren. So gibt es beispielsweise keinen Auswertungen über Kosten für Wiederholdrucke oder Teildrucke.

Nur fünf Prozent setzen eine Accounting-Lösung zur Erfassung der Daten nach Kostenstellen ein. Sie arbeiten in der Regel mit externen Dienstleistern zusammen. Fast alle Umfrageteilnehmer besitzen keine durchgängige Lösung und arbeiten nur über pauschale Konzernabrechnungen.

"Eine weitere Tendenz der Befragung ist eine relative Unzufriedenheit mit IT-Dienstleistern", sagt Holger Schröder, Geschäftsführer bei Profiforms. Die Banken würden sich vor allem mehr Flexibilität wünschen. Außerdem sei das Produktportfolio der Dienstleister häufig veraltet und enthalte nur Standardlösungen, die nicht dem Bedarf der Banken entsprechen.

Firmen mit Lösungen

In den Firmen, wo bereits Output-Management-Lösungen im Einsatz sind, werden bereits Konsolidierungen angestrebt. 30 Prozent der Befragten denken darüber nach, ihrer vorhandenen Anwendungen und Prozesse zu optimieren. Dabei stehen vor allem die Zusammenführung von Lösungen für Listendrucke und Mailings auf der Agenda. Außerdem wird eine Konsolidierung auf standardisierte Formate wie PDF, XML sowie standardisierte Schnittstellen angestrebt.

90 Prozent der Umfrageteilnehmer beschäftigen sich intensiv mit dem Thema elektronische Signatur. Mehr als die Hälfte hat bereits Projekte für die fortgeschrittene Signatur geplant, 43 Prozent für die qualifizierte elektronische Signatur.

Interessanter scheinen auch Service-orientierte Architekturen für die Banken zu werden. 65 Prozent der Befragten beschäftigen sich mit SOA. Für 24 Prozent ist es kein Thema, da der Druck ausgelagert ist. Elf Prozent der Banken sind für SOA zu klein.

Laut der Untersuchung ist zurzeit der Anteil an papiergebundenen Dokumenten mit 97 Prozent noch überraschend hoch. Gerade mal drei Prozent werden demnach elektronisch produziert und bearbeitet. In dem Bereich besteht noch ein hohes Einsparpotenzial.

Das Standardformat PDF wird in den deutschen Finanzinstituten vielfach für den Dokumentenaustausch genutzt. Allerdings wird es nur bei drei Prozent beim Massendruck eingesetzt. Das rührt daher, dass die Einsatzmöglichkeiten von PDF bei den Verantwortlichen noch weitgehend unbekannt sind. Das Format wird aktuell überwiegend in Insellösungen genutzt.

Für die Studie wurden 120 IT-Leiter in deutschen Banken befragt.