Die befragten Entscheider geben an, dass in den kommenden Jahren vor allem die Beratung für margenstarke Produkte und Dienstleistungen im Vordergrund steht. Die Umfrageteilnehmer stufen Bankfilialen dabei als profitabelsten Vertriebskanal ein. Aber auch im mobilen Vertrieb rechnen die Manager in den kommenden Jahren mit "hohen" oder "sehr hohen" Wertschöpfungsbeiträgen.
Der Untersuchung zufolge ist der mobile Vertrieb eine Ergänzung zum Filialvertrieb. 55 Prozent der Befragten rechnen hier mit "sehr hohen" Wertschöpfungsbeiträgen. Allerdings gehen die Meinungen der unterschiedlichen Banken auseinander. So sehen 75 Prozent der Entscheider in Sparkassen mehr Gewinnpotenzial in Filialen und weniger im mobilen Vertrieb. Bei den Genossenschaften schneidet der mobile Vertrieb mit 68 Prozent besser ab als die Filiale. Für Kreditbanken und Realkreditinstitute ist der mobile Vertrieb mit 60 und 50 Prozent attraktiver als die Filiale.
Bei den Vetriebs-Investitionen der deutschen Kreditinstitute werden bis 2009 der mobile Vertrieb, das Internet und die Filiale im Fokus stehen. So setzt mehr als die Hälfte auf den Ausbau des Internet-Vertriebs. Elektronische Briefkästen für Kundenpost, E-Tresore für wichtige Dokumente und verschiedene Beratungsmodule sowie Multimedia-Anwendungen sollen das Leistungsangebot erweitern.
Mehr als die Hälfte der Entscheider plant nennenswerte Investitionen im mobilen Vertrieb und Außendienst. Am wenigsten Geld wollen die Sparkassen (45 Prozent) in diesen Bereich stecken. Genossenschaften und Kreditbanken (jeweils 60 Prozent) sowie Realkreditinstitute bauen den Vertriebsweg stark aus.
Filiale gibt den Ton an
Um den Absatz margenstarker Produkte zu steigern nutzen Banken die volle Bandbreite der Vertriebskanäle. Tonangebend ist dabei weiterhin die Filiale. Hier können die Berater den Kunden besser kennenlernen, gezielt Produkte empfehlen und Cross-Selling betreiben. Aus diesem Grund schätzen die Chefs die Profitabilität von Banken sehr hoch ein. Das war nicht immer so. In der Vergangenheit wurden viele unrentable Filialen entweder geschlossen oder auf Profitabilität getrimmt.
In die Filialen wollen 54 Prozent der Umfrageteilnehmer investieren. Weil unter den Vertriebswegen der Sparkassen die Geschäftsstellen am profitabelsten sind, finden die Bank-Manager diesen Zweig mit 53 Prozent sehr wichtig. Dahinter folgt das Internet mit 50 Prozent. Nur jedes dritte Kreditinstitut möchte den Bereich SB-Automaten noch weiter ausbauen. Hier scheinen die Wachstumsmöglichkeiten ausgereizt.
Für die Studie "Branchenkompass Kreditinstitute 2006" befragte Forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting 100 Führungskräfte aus 100 der größten Kreditinstitute Deutschlands.