Bei ihren Investitionen setzen Banken in den nächsten drei Jahren vor allem auf den Ausbau ihrer Kapazitäten für Business Intelligence. Die Planung, Verfügbarkeit und Analyse von Kundendaten bleibe die größte Herausforderung für die Unternehmen, so die Studienautoren. Daher wollen die Geldinstitute auch ihre Ausgaben auf den Gebieten Business Intelligence und Controlling vervierfachen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verknüpfung der organisatorischen Strukturen mit dem Kunden-Management. Vor allem das mittlere Management will entsprechende Strategien in den nächsten drei Jahren forcieren. Allerdings befinden sich die Service Level Agreements (SLA) für das Verwalten von kundenbasierten Prozessen erst in einer Anfangsphase. Nach der Implementierung von SLAs für Schlüsselprozesse sollen sie später helfen, das Kunden-Management zu verbessern.
Für neun von zehn Banken sind Strategien zur Umsatzsteigerung wichtiger als die Reduzierung von Kosten. Der Fokus liegt hierbei auf Cross-Selling-Maßnahmen und dem Neukundengeschäft. Die Unternehmen sind dabei bestrebt, ihre Kunden künftig noch gezielter und zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen. Durch automatisierte Prozesse erwarten sich Geldinstitute nachhaltige Verbesserungen im operativen Geschäft.
Datenverwaltung gewinnt an Bedeutung
Immerhin 86 Prozent der Banken planen den weiteren Aufbau von Kapazitäten für die Datenverwaltung und –speicherung in den nächsten 36 Monaten. Nur 31 Prozent der Unternehmen beschreiben ihre Position in diesem Bereich zurzeit als ausreichend.
Das Updaten von Informationen und Transaktionen in Echtzeit über verschiedene Kanäle ist der Bereich mit wichtigsten Verbesserungen. So zahlt beispielsweise ein Kunde Geld auf sein Konto ein und will gleichzeitig Anlageempfehlungen seitens Service-Abteilung per Mobiltelefon. Die Mehrzahl der Banken ist hier schwach aufgestellt. Nur 36 Prozent der Unternehmen können ein entsprechendes Echtzeit-Update für die meisten Kanäle anbieten. In den nächsten drei Jahren soll sich dieser Wert mehr als verdoppeln (83 Prozent).
Die zentrale Frage für Banken bleibt die Entscheidung für Eigenentwicklungen oder Standardisierungen. Die Studie zeigt, dass sich die Institute in EMEA von Eigenentwicklungen wegbewegen. Ein Drittel der Unternehmen will seine Plattformen innerhalb der kommenden drei Jahre auf Standard-Software umstellen. Mehr als die Hälfte will künftig sowohl mit Eigenentwicklungen und Standard-Software-Umgebungen arbeiten.
Die Erhebung stützt sich auf die Selbsteinschätzung von Befragten im mittleren und gehobenen Management bei 42 Privatkundenbanken in 21 Ländern. Sie sollten dabei den aktuellen Zustand ihrer Kernbankensysteme mit Blick auf die strategischen Aufgaben in den kommenden drei Jahren bewerten.
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