Ende 2023 sollen in einer Pilotphase in Frankreich und Deutschland Zahlungen über eine digitale Geldbörse, eine sogenannte Wallet, ermöglicht werden. "Eine breitere Markteinführung in Belgien, Frankreich und Deutschland erfolgt Anfang 2024", teilte die European Payments Initiative (EPI) mit. "Eine Expansion in weitere europäische Länder wird zukünftig erfolgen."
Ende 2024 will EPI das Bezahlen in Onlineshops und im Laufe des Jahres 2025 auch Zahlungen an der Ladenkasse anbieten. "Dann werden Kunden sowohl ihre Bankkarte - in Deutschland zum Beispiel die Girocard - als auch Debit- und Kreditkarten der internationalen Anbieter für EPI nutzen können", sagte EPI-Chefin Martina Weimert dem "Handelsblatt". Neben Konto-zu-Konto-Zahlungen werde EPI die Einbindung der Karten ermöglichen.
Die European Payment Initiative (EPI) war 2020 von großen Euro-Banken unter anderem aus Deutschland, Frankreich und Spanien gegründet worden. Sie wollten ein einheitliches europaweites System aufbauen, das das Bezahlen per Karte und Smartphone abdeckt, um der Kundschaft ein Konkurrenzangebot zu mächtigen US-Konzernen wie Paypal zu machen.
An der EPI-Interimsgesellschaft hatten sich 31 Banken und 2 Zahlungsdienstleister beteiligt. Doch viele Unterstützer sprangen später ab. Aktuell wird die Initiative von 16 europäischen Finanzdienstleistern getragen, darunter aus Deutschland Deutsche Bank, DZ Bank und der Sparkassenverband DSGV.
"Mit diesem Projekt hat die Kreditwirtschaft die Chance, eine moderne Bezahllösung für Händler und Verbraucher in ganz Europa zu schaffen", ließ Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz am Dienstag mitteilen. "Ich freue mich, dass auch in Deutschland die große Mehrheit der Banken mit an Bord ist. EPI ist auch für die deutschen Banken eine Chance. Es ist eine entscheidende und notwendige Ergänzung des sehr erfolgreichen Girocard-Systems." (dpa/rs)