Die Mitarbeiter wurden "nach der Überprüfung von Vorwürfen entlassen, sie simulierten Tastaturaktivitäten, um den Eindruck aktiver Arbeit zu erwecken" zitiert die Agentur Bloomberg aus in einer Mitteilung von Wells Fargo an die US-Finanzaufsichtsbehörde (Finra) vom 6. Mai.
Der Trend zur simulierten Arbeit
Mouse Jiggler und ähnliche Geräte gerieten zu Pandemie-Ende insbesondere in den USA in Mode, nachdem zahlreiche Unternehmen Maßnahmen zur Kontrolle der Mitarbeiterproduktivität im Home-Office einsetzten. Neben dem regelmäßigen Check der Statusanzeige in Teams oder einem anderen Messaging-Dienst kamen - und kommen - dazu auch schwere Geschütze zum Einsatz wie die Überwachung der Maus- und Tastatur ihrer Mitarbeiter durch sogenannte "Bossware" wie Keylogger und andere Monitoringlösungen.
Zahlreiche Mitarbeiter konterten daraufhin mit technischen Lösungen wie Mouse Mover oder Mouse Jiggler, um ihre Aktivität vorzutäuschen und Social-Media-Plattformen wie Reddit und TikTok sind voll mit Tipps für die Verwendung dieser Geräte oder Software. Aus den Angaben von Wells Fargo geht allerdings nicht eindeutig hervor, ob die gefeuerten Mitarbeiter, die allesamt in der Vermögens- und Investmentmanagement-Abteilung des Unternehmens tätig waren, Mouse Jiggler und andere Geräte im Home-Office eingesetzt haben.
Später als viele US-Finanzinstitute hatte Wells Fargo erst Anfang 2022 damit begonnen, die Mitarbeiter in einem "flexiblen Hybrid-Work-Modell" zurück ins Büro zu beordern. Die Vorgaben sind aber relativ rigide: Bloomberg zufolge erwartet die Bank, dass die meisten Mitarbeiter mindestens drei Tage pro Woche im Büro sind.