Mobile Apps

Banking Apps floppen bei den Nutzern

13.04.2012 von Sascha Alexander
50 Top-Banken, fast 200 Apps für das Privatkunden-Banking via mobiler Endgeräte. Doch trotz der schieren Fülle lassen die meisten Angebote bei Kunden viele Wünsche offen.
Den Autoren zufolge hatte man die Funktionen von etwa 200 Mobile Apps von 50 Topbanken aus aller Welt mit den zuvor per Interview ermittelten Erwartungen von Privatkunden verglichen.
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Beurteilt man heutige mobile Apps für Banking, so sind offenbar nur für drei der zehn wichtigsten Funktionen aus Sicht ihrer Nutzer zumindest ausreichend. Dieses ernüchternde Ergebnis stellte jetzt der Schweizer Marktforscher von MyPrivateBanking Research vor.

Was Banking-Kunden erwarten

Den Autoren zufolge hatte man die Funktionen von etwa 200 Mobile Apps von 50 Topbanken aus aller Welt mit den zuvor per Interview ermittelten Erwartungen von Privatkunden verglichen. Letztere gaben wenig überraschend zu Protokoll, dass für sie Sicherheit-Features und Komfort beim Online-Banking höchte Priorität haben.

Ebenso erwarte man, das sich Filialen und Geldautomaten bequem suchen ließen. Als ebenfalls "sehr wichtig" wurden ferner Angebote für den Wertpapierhandel und vielfältige Interaktionskanäle - inklusive Social Media - zur Bank und zum Berater bezeichnet.

Tools zur Finanzplanung, Unternehmensinformationen oder Research-Berichte hatten hingegen einen geringeren Stellenwert auf der Wunschliste der Kunden.

Was Banking Apps liefern

Soweit, so schlecht, denn wie aus der Untersuchung hervorging, zeigten die gewünschten Funktionen auf den Banking Apps "erhebliche Mängel". So waren nur Basisfunktionen wie eine Kontenübersicht oder Filialsuche tatsächlich bei über 80 Prozent der Banken im Lieferumfang enthalten. Für Kunden zentrale Funktionen wie den Wertpapierhandel fanden sich nur bei 40 Prozent der Banken, und noch weniger Banken integrieren neue Kommunikationskanäle und Social-Media-Angebote in ihre Apps.

Sicherheit wird klein geschrieben

Die größte Enttäuschung sei aber laut der Autoren, die in vielen Banking-Apps vernachlässigte Sicherheit. Trotz der hohen Sensibilität der Daten bieten nur 30 Prozent der Banken ausreichende Sicherheitsleistungen im Hinblick auf die Verschlüsselung und den Schutz der Passwörter an. Für die Banken mit ungenügenden Sicherheitsfunktionen sieht MyPrivateBanking Research ein hohes Risiko für Datenmanipulation - unabhängig davon wie gut die anderen Funktion sind.

Wichtigste Funktionen von Banking-Apps aus Nutzersicht

% der weltweit führenden 50 Banken mit Angebot der App-Funktion

Kontenübersicht

94 %

Online-Banking

84%

Filialen- und/oder Geldautomatensuche

84%

Marktinformationen

64%

Wertpapierhandel

40%

Informationen zu Produkten/Services

36%

Direktkontakt mit Berater (z.B. Chat, Messaging)

36%

Video- oder Podcast

32%

Sicherheit und Datenschutz

30%

Link zum Facebook-Profil

18%

Dargestellt ist der Anteil der Banken mit App-Funktionen, welche die Kundenerwartungen erfüllen. Quelle: MyPrivateBanking Research.

Über die Studie

MyPrivateBanking Research identifizierte durch Interviews mit einer nicht genannten Zahl an Nutzern die 10 wichtigsten Funktionen von Banking-Apps. Diese Anforderungen wurden dann im Rahmen der Analyse von fast 200 Apps der weltweit 50 führenden Banken mit den Bedürfnissen verglichen.

Analysierte Banken waren:
ABN Amro,
ANZ Bank,
BBVA,

Bank of China,
Bank of Montreal,
BNY Mellon,
Barclays,
BB&T,
BNP Paribas,
BofA,
Bradesco

Caisse d'Epargne,
CIBC,
Citibank,
Clariden Leu,
Commerzbank,
Credit Agricole,
Credit Suisse,

Danske Bank,
DBS Bank,
Deutsche Bank,
Dexia,

Erste Bank,

HSBC,

ING,
Intesa Sanpaolo,
Itau Private Bank,

J.P. Morgan,

Kotak Mahindra Bank,

Merrill Lynch,
Mitsubishi UFJ Financial Group,

National Australia,
Nordea,

PNC,
Postbank Deutschland,

Rabobank Group,
Royal Bank of Canada,
Royal Bank of Scotland,

Santander,
SEB,
Société Générale,
Sparkasse Deutschland,
Standard Chartered,
Suntrust,

Toronto Dominion,

UBS,
UniCredit,

Volksbank Deutschland,
Vontobel,

Wells Fargo. (CFOworld)