Laut der Studie waren Investitionen der Finanzinstitute in den vergangenen Jahren durch die wachsenden Anforderungen an das Daten- und Risiko-Management gekennzeichnet. Initiativen im Bereich Automatisierung, Erfüllung von Mindestrichtlinien beim Risiko-Management, Einführung von Kommunikationsstandards und weit reichende EU-Richtlinien zur Verbesserung der Markttransparenz sind nur einige der treibenden Faktoren.
"Wie die Ergebnisse zeigen, erkennen die Unternehmen einen engen Zusammenhang zwischen einem umfassenden Daten-Management und effizientem Risiko-Management", sagt AIM-Marketingchef, Martin Buchberger. Der Anteil der Firmen, die planen die Automatisierung im Daten-Management zu erhöhen, sei seit 2004 von 64 auf 72 Prozent gestiegen. Es zeigt sich weiterhin, dass sich die Automatisierungsbemühungen gleichmäßig auf die Bereiche Kursdaten, Stammdaten und Corporate Actions verteilen.
Mehr Automatisierung
Der Befragung zufolge liegt der Automatisierungs-Schwerpunkt bei den Stammdaten und Corporate Actions. Bisher sind die Unternehmenshandlungen am wenigsten automatisiert und zählen daher zu den arbeitsintensivsten und fehleranfälligsten Bereichen in der Datenverarbeitung von Banken. 45 Prozent der Firmen planen den Automatisierungsgrad von Corporate Actions zu erhöhen. Damit scheinen Finanzinstitute die drohenden Verluste und das operationelle Risiko in diesem Bereich erkannt zu haben.
Beim Stammdaten-Management planen 44 Prozent der Umfrageteilnehmer den Automatisierungsstandard zu erhöhen. Mehr als ein Drittel will bei den Kursdaten aktiv werden.
Durch die wachsende Zahl gesetzlicher Anforderungen gewinnt das Back-Office in Finanzinstituten immer mehr an Bedeutung, so die Studie. Das spiegelt sich darin wider, dass Unternehmen kurzfristig die Anzahl der Beschäftigten in diesem Bereich erhöhen. In der Umkehr führt das allerdings dazu, dass der Automatisierungsgrad längerfristig zugunsten von Kosteneinsparungen erhöht werden muss.
Gesetze bewirken Investitionen
Im Vergleich zum Vorjahr interessieren sich Banken stärker für die Herausforderungen durch Basel II und Risiko-Management. Laut der Befragung liegt das an den vermehrten regulatorischen Anforderungen, die teilweise bereits umgesetzt worden sind. Darüber hinaus wollen die Unternehmen ihr Kapital stärker überwachen und dieses besser dem Risikopotenzial gegenüberstellen.
Laut der Studie ist der Einsatz von Eigenentwicklungen bei Datenmanagement-Lösungen zurückgegangen. Obwohl in diesem Jahr noch 36 Prozent der Firmen auf Eigenentwicklungen vertrauen, ziehen 45 Prozent den Kauf und die Anpassung einer entsprechenden Lösung vor. 2004 gaben das im Vergleich nur 42 Prozent an. Einer der Gründe für diesen Trend scheint ein größeres Marktangebot an standardisierten Daten- und Risiko-Management-Lösungen zu sein.
Qualität von Risikodaten
64 Prozent der befragten Finanzinstitute haben bereits eine Daten-Management-Strategie für Marktrisiko, während 63 Prozent sagen, dass sie im Bereich des Kreditrisikos und operationellen Risikos vorbereitet sind. Das zeigt deutlich den Zusammenhang zwischen der Qualität von Daten und einem effizienten Risiko-Management.
Beim Daten-Management vertraut mehr als die Hälfte der Banken auf Eigenentwicklungen zur Umsetzung ihrer Risikodaten-Strategie, so die Umfrage. Die Nutzung des internen Wissens über die spezifischen Risikostrukturen ist entscheidend für eine erfolgreiche Lösung.
Das Ergebnis zeigt, dass Kernbereiche wie Risiko-Management, Basel II, die Verbesserung der Datenqualität, Outsourcing und die Einführung von Straight Trough Processing (STP) -Lösungen auf der Agenda von allen Finanzinstituten bleiben – besonders in den Schwellenländern.
Für die Studie "AIM Global Data an Risk Management Survey 2005" befragte der Lösungsanbieter AIM Software gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien 1.070 führende Finanzinstitute in 88 Ländern.