Fels gehört den Angaben zufolge zu den führenden Unternehmen bei Kalk und Zuschlagstoffen wie etwa Sand und betreibt neun Werke in Deutschland sowie je eines in der Tschechischen Republik und in Russland. Der Duisburger Baustoffkonzern Xella gehörte bis 2008 zum Familienkonzern Haniel, bevor er an Finanzinvestoren verkauft wurde.
Mit der Übernahme steigt CRH zur Nummer zwei im europäischen Kalkgeschäft auf, wie es weiter hieß. Fels erzielte 2016 ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 70 Millionen Euro sowie einen Umsatz von 260 Millionen Euro, CRH kommt in diesem Geschäft auf 180 Millionen Euro. An der Londoner Börse stieg die Aktie um mehr als drei Prozent.
Wenig Möglichkeiten für Übernahmen
Die Übernahme will CRH mit den Erlösen aus dem Verkauf ihres amerikanischen Vertriebsgeschäfts finanzieren. Dieses veräußert der Baustoffkonzern für umgerechnet 2,2 Milliarden Euro an die Beacon Roofing Supply, wie CRH weiter mitteilte. Auch das übrige Geld aus dem Verkauf will CRH in Übernahmen und Investitionen stecken. Hier ist CRH äußerst aktiv unterwegs. Im ersten Halbjahr gab der Konzern rund 630 Millionen Euro für 13 Zukäufe aus. Mit der Fels-Transaktion hat CRH damit in diesem Jahr bislang rund 1,2 Milliarden Euro in Akquisitionen gesteckt.
Für die Analysten Phil Roseberg und Nick Timpson von der Privatbank Bernstein kam der Verkauf des amerikanischen Vertriebsgeschäfts überraschend. CRH begründete den Schritt mit den geringen Übernahmemöglichkeiten in diesem Bereich.
Die Zukäufe drängten dabei die Halbjahresbilanz des Unternehmens in den Hintergrund. Diese fiel schwächer aus, als von Bernstein erwartet. Vor allem das Geschäft in den Phillipinen entwickelte sich problematisch. Das operative Ergebnis (Ebitda) des Konzerns stieg zwar um 5 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro und lag leicht über der Bernstein-Konsensschätzung. Bereinigt um Einmaleffekte schmolz das Plus jedoch auf 2 Prozent zusammen. Unter dem Strich profitierte CRH von niedrigeren Finanzierungskosten. Der Umsatz verbesserte sich dank eines guten europäischen Geschäfts um 2 Prozent auf fast 13 Milliarden Euro.
Für das laufende Jahr erwartet CRH wegen des schwachen phillippinischen Geschäfts bei seiner Asientochter deutliche Ergebnisrückgänge, während sich Europa und die Region America besser entwickeln sollten. Insgesamt rechnet das CRH-Management für 2017 mit "Fortschritten" der Gruppe. (dpa/rs)