Ob Edward Snowden ein Held oder ein Verräter sei, fragte eine große deutsches Boulevard-Zeitung kürzlich. Eine 72-jährige Rentnerin aus Sonthofen (Bayern) hat die Frage für sich schon beantwortet. Sie würde den US-amerikanischen Whistleblower gern adoptieren, sagte sie dem Blatt.
Snowdens Asylantrag in Deutschland wurde abgelehnt. Nach heutigem Stand der Dinge würden ihm Bolivien, Ecuador und Venezuela Asyl gewähren. Für Swodens Asylantrag in der Bundesrepublik hatten sich unter anderem Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin und die Piratenpartei eingesetzt.
Die 72-jährige Bayerin sagte, sie wolle dem jungen Amerikaner ein Leben ohne Angst und Verfolgung ermöglichen. Sie führt an, Adelige adoptierten ja auch. Die Frau bezieht sich vermutlich auf Frederic Prinz von Anhalt, der etwa 60 Erwachsene adoptiert hat. Vor wenigen Tagen ging der Kaffee-Händler Albert Darboven an die Presse: Er erwäge die Adoption eines bestens ausgebildeten Managers, damit das Unternehmen in Familienbesitz bleibt.
Was Edward Snowden angeht, sieht der Münchner Merkur allerdings wenig Chancen. Das Lokalblatt schreibt, juristisch gesehen müsse für eine Adoption ein Eltern-Kind-Verhältnis vorliegen. Das sei in diesem Fall ausgeschlossen.