Mithilfe des Milliardenprogamms "Bayern Digital" will die Staatsregierung gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft Bayern zur "Leitregion für den digitalen Aufbruch" machen. Kernelemente und Haupthandlungsfelder sollen hierbei Breitbandausbau, Förderung der IT-Sicherheit, gezielter Ausbau von Forschung, Technologietransfer und Qualifizierung sowie die Förderung von Existenzgründungen in der digitalen Wirtschaft sein.
Mehr oder weniger konkret wurden folgende Punkte angekündigt:
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Der Freistaat investiert 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau von Breitband-Internet in allen Regionen Bayerns. Ein Breitbandpakt mit den Infrastrukturanbietern soll sicherstellen, dass "kaum ein anderer Flächenstaat in der Welt" im Jahr 2018 über eine bessere Breitbandinfrastruktur verfügen werde.
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Das Fraunhofer Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) soll zu einem "Sicherheitskompetenzzentrum von Weltrang" ausgebaut und auch das Cyber-Allianz-Zentrum Bayern erweitert werden; Sicherheit soll eine "entscheidende Schlüsselkompetenz im Wettbewerb mit China und den USA" sein.
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Bayern fördert die Hochschulforschung in den IT-Kernfeldern Internet, IT-Sicherheit, Big Data und Simulation Science verstärkt mit 30 Millionen Euro und will hier eine "Führungsposition in Europa übernehmen". Insgesamt sollen bis 2018 über 50 Millionen Euro in die IT-Ausbildung an den Hochschulen fließen.
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Weitere 100 Millionen Euro werden in die außeruniversitäre Forschung investiert, unter anderem in neue Zentren für digitale Produktion und für vernetzte Mobilität. Damit will der Freistaat industrielle Kernkompetenzen wie Automotive und Maschinen- und Anlagenbau gezielt unterstützen.
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"In zentraler Lage in München" soll ein "attraktives Gründerzentrum für Internet und digitale Medien" entstehen und Bayern "auf Augenhöhe mit Gründungshotspots wie New York, London und Tel Aviv bringen" (Berlin lässt man einfach mal unerwähnt). Für mehr Gründerdynamik soll außerdem ein Wachstumsfonds Bayern "im Umfang von bis zu 100 Millionen Euro" sorgen; außerdem soll es einmal jährlich einen "Global Venture Summit" zur Vernetzung von Hightech-Gründern und Wagniskapitalgebern aus aller Welt geben.
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Last, but not least sollen Telemedizin, digitales Krankenhaus und digitale Hilfsmittel im Pflegebereich "die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum […] revolutionieren" und dabei auch noch Kosten sparen.
An dem Gipfel nahmen neben Seehofer und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) unter anderem Telekom-Chef Tim Höttges, Bitkom-Präsident und Datev-Chef Dieter Kempf, BMW-Vorstand Friedrich Eichiner, Siemens-Vorstand Siegfried Russwurm, Infineon-Chef Reinhard Ploss und TUM-Präsident Wolfgang Herrmann teil. Ob die teils doch arg vollmundigen Gipfel-Ankündigungen wirklich in die Tat umgesetzt werden oder eher Lippenbekenntnisse bleiben, wird man freilich erst in einigen Jahren abschätzen können.